München heute:25-jährige Richterin im Porträt / Einigung im Streit um Motel One im Bahnhofsviertel

München heute: Seit August 2022 ist Christina Waldinger Richterin. "Ach, echt?", fragen alte Bekannte manchmal, wenn sie das erzählt.

Seit August 2022 ist Christina Waldinger Richterin. "Ach, echt?", fragen alte Bekannte manchmal, wenn sie das erzählt.

(Foto: Renate Schmidt)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Julia Schriever

Vor Kurzem war ich für ein Interview im Amtsgericht Erding. In den Gängen waren mehrere junge Frauen unterwegs, die Stimmung war super, sie machten Pläne fürs Mittagessen. Was ich erst nicht erkannte: Sie waren alle Richterinnen. Der Altersdurchschnitt in ihrem Team liegt bei 38 Jahren. Ich war mit der Jüngsten von ihnen verabredet: Christina Waldinger ist 25 Jahre alt. 2015 hat sie Abitur gemacht, seit August darf sie die schwarze Richterinnen-Robe tragen.

Ich habe sie gefragt: Wie wird man Richterin in sieben Jahren? (SZ Plus) Und nehmen die Leute einen ernst, wenn man die Jüngste im Gerichtssaal ist? Christina Waldinger erzählte mir von straffen Lernplänen und ihrem Studium in Regensburg. Sie sprach von Richter-Fortbildungen, in denen man übt, was zu tun ist, wenn Menschen sich vor Gericht danebenbenehmen und rumschreien. Sie erzählte aber auch, dass es manchmal ein Vorteil sein kann, eine junge Richterin zu sein.

Viele Zeugen sind furchtbar nervös, wenn sie aussagen sollen. Im Amtsgericht Erding stehen viele Menschen zum ersten und vielleicht einzigen Mal in ihrem Leben vor Gericht. Richter müssen dann überlegen: Ist der Zeuge nervös, weil er Lampenfieber hat? Oder ist er nervös, weil er lügt? Christina Waldinger erzählte von einem jungen Mann, den sie als Zeugen im Gerichtssaal hatte. Er war aufgeregt, es ging um eine Eigenbedarfskündigung, seine Eltern waren verklagt worden. Da bemerkte er, dass Richterin Christina Waldinger zwei Jahre jünger ist als er. Sie sah ihn offen an, ließ ihn erzählen. Es wurde dann eine halbwegs lockere Zeugenvernehmung.

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