Wilfried Gillmeisters Biografie spiegelt deutsche Geschichte wider: Geboren wurde er 1944 in der Nähe von Magdeburg, wohin die Berliner Familie im Zuge der Evakuierung gekommen war. Später kehrte sie in die geteilte Stadt zurück - "zum Glück lag unsere Wohnung in Westberlin", sagt Gillmeister. Nach dem Abitur und einer Lehre bei Siemens verschlug es den jungen Mann beruflich nach München, wo er sich nach ein paar Zwischenstationen in Vaterstetten niederließ und eine Familie gründete.

In der Laudatio wird besonderes Gillmeisters Engagement für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche gelobt. Geprägt durch seine Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend zwischen den Ruinen in Berlin, organisierte der Baldhamer sechs große Benefizradtouren. "Ich wollte Brücken der Versöhnung und des Friedens bauen", sagt Gillmeister, alte Wunden schließen. Quer durch Europa gingen die Radtouren mit Starts in München, Venedig, Newcastle, Paris, Budapest und Krakau, 2005 wurde dieser "Stern für Dresden" vollendet. Insgesamt konnte Gillmeister so 120 000 Euro Spenden für den Wiederaufbau generieren.

Beim TSV Vaterstetten gründete er 1978 die Handballabteilung und begann dort mit zwei Teams, die schnell auf zehn Teams anwuchsen. Bis heute koordiniert er die Öffentlichkeitsarbeit aller Mannschaften der Handballabteilung. Auch überregional war Gillmeister für den Sport ehrenamtlich engagiert: Als Vorstandsmitglied von 1992 bis 1996 im Kreisverband Ebersberg des Bayerischen Landessportverbands und von 1996 bis 2001 im Bezirksverband Oberbayern des Bayerischen Handballverbands.

Sein jahrzehntelanges und beispielgebendes ehrenamtliches Engagement in den Bereichen Kultur und Sport zeigte sich auch in weiteren Aktivitäten, unter anderem für die Städtepartnerschaft zwischen Vaterstetten und dem französischen Allauch, in verschiedenen Chören und als Gründungsmitglied der Weißenfelder Kinderbühne.