Film:In den Abgrund schauen

Schwierige Ermittlungsarbeit: Für den Kommissar (Bastien Bouillon, links) wird der Mordfall zur Obsession. (Foto: Hautetcourt/Ascot Elite Entertainment)

Dominik Molls Film "In der Nacht des 12." erzählt von einem unaufgeklärten Mordfall in den Alpen.

Von Josef Grübl

Er wuchs als Sohn eines Deutschen und einer Französin in Baden-Baden auf, arbeitet aber schon lange in Frankreich: Regisseur Dominik Moll wurde mit Filmen wie "Harry meint es gut mit dir" oder "Der Mönch" bekannt, vergangene Woche ist sein jüngstes Werk "In der Nacht des 12." in den deutschen Kinos angelaufen. Gerade wurde es in Paris bei den Lumière Awards (die als französisches Äquivalent zu den Golden Globes gelten) als bester Film ausgezeichnet, Moll erhielt außerdem den Preis für das beste Drehbuch. Dabei macht er es sich bei der auf wahren Begebenheiten basierenden Story nicht einfach: Gleich zu Beginn erfährt man, dass 20 Prozent aller Mordfälle unaufgeklärt bleiben - und dass es sich hier um einen solchen Fall handle.

Die ernüchternde Auflösung dieser Mördersuche in den französischen Alpen gibt es also gleich zu Beginn; wer erfahren möchte, wer den Tod einer bei lebendigem Leib verbrannten jungen Frau herbeiführte, dürfte enttäuscht werden. Trotzdem schafft es der detailgenau erzählte Film, Spannung aufzubauen, er schaut den Charakteren tief in ihre Seelen. Für den Kommissar (Bastien Bouillon) wird der Fall zur Obsession, er gräbt sich immer tiefer ein, verfolgt jeden noch so kleinen Hinweis. "Zwischen Männern und Frauen stimmt etwas nicht", sagt er einmal. Damit kommt er der Wahrheit ziemlich nahe.

In der Nacht des 12., F/BEL 2022, Regie: Dominik Moll, der Film läuft im Monopol Kino , Breitwand Gauting und Cineplex Erding

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