Die Diskussion um das vergünstigte Prix-Wohngelände in Schondorf reißt nicht ab. Am Mittwoch sollte es im Gemeinderat eigentlich um die Frage gehen, ob in den gebundenen Wohnungen und Reihenhäusern auch Wohngemeinschaften zulässig seien - so hatte es Gemeinderat Luzius Kloker (Grüne) beantragt. Doch weil er nicht da war, nahm Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) den Punkt aber wieder von der Tagesordnung. Dieser solle die Chance haben, seinen Antrag auch selbst zu begründen, so der Rathauschef.
Das Modell, nachdem die "ortsverbundene Bevölkerung mit besonderem Bedarf" Eigentumswohnungen und Reihenhäuser im neuen Wohngebiet Prix-Gelände zu einem vergünstigten Preis kaufen konnte, hatte in Schondorf für Unmut gesorgt: Zwei Kinder des Bürgermeisters hatten den Zuschlag erhalten, eines davon hatte die Wohnung zur Miete ausgeschrieben - obwohl diese dafür gar nicht angedacht waren. Die Rechtsaufsicht hatte die Vergabe und damit den Bürgermeister aber zuletzt entlastet.
Ob hier aber auch Wohngemeinschaften wohnen dürfen, scheint offen. In der Sitzungsvorlage heißt es, dass im Anhang IV des privatrechtlichen Vertrages der Käufer und Käuferinnen mit der Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, die die Wohnungen gebaut und verkauft hat, hierzu keine expliziten Angaben gemacht worden seien, aber die Nutzung der Wohnungen mit einem Lebenspartner oder einer Lebenspartnerin zulasse. Weiter hieß es, bei einer Wohngemeinschaft (WG) müsse der Eigentümer oder die Eigentümerin in jedem Fall Mitglied der WG sein. Rainer Jünger (CSU) mahnte wieder an, dass er als Gemeinderat einen Blankokaufvertrag ausgehändigt bekommen möchte. Herrmann sagte, dies sei aus rechtlichen Gründen nur für den Anhang, der die gemeindlichen Vorgaben regelt, möglich.