Frauenfußball:Kurioser Spielabbruch auf gefrorenem Rasen

Rauf aufs Feld - und wieder runter: Liverpools Jasmine Matthews (Mitte) läuft mit ihrem Team zurück in die Kabine, nachdem die Partie bei Chelsea abgebrochen werden musste. (Foto: Getty Images)

Immer wieder schlitterten Spielerinnen über den Platz: Nach nur sechs Minuten muss die Partie zwischen Chelsea und Liverpool beendet werden. Die Kritik am Fußballverband ist groß.

Wegen eines gefrorenen Rasens ist die Partie zwischen den Frauenteams des FC Chelsea und des FC Liverpool nach nur sechs Minuten beendet worden. Chelsea-Trainerin Emma Hayes zeigte sich verärgert über den Fußballverband FA. "Nicht die Trainer entscheiden, ob ein Spiel stattfindet, sondern die FA und seine Vertreter", sagte Hayes der BBC. Es seien aber gar keine FA-Verantwortlichen da gewesen: "Man konnte von Anfang an sehen, dass das Feld an den Seiten einer Eisbahn ähnelte."

Hayes forderte, dass Rasenheizungen auch für Partien der obersten Frauenliga Women's Super League vorgeschrieben werden. "Wir müssen unser Spiel ernst nehmen", sagte die Trainerin des Tabellenzweiten. Spielerinnen wie Vivianne Miedema und Beth Mead vom Stadtrivalen FC Arsenal unterstützten die Forderung. Der Platz im Westlondoner Stadion Kingsmeadow war nach einer Inspektion zwei Stunden vor Spielbeginn am Sonntagmittag freigegeben worden. An einigen Stellen wurde noch versucht, das Spielfeld mithilfe von Heizstrahlern und einem großen Zelt aufzuwärmen. Doch kurz nach Anpfiff schlitterten immer wieder Spielerinnen über den Rasen. Liverpool-Trainer Matt Beard betonte, das Spiel hätte nie angepfiffen werden dürfen.

In weiten Teilen Englands sorgten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt für rutschige Straßen. Bei den Männern wurden zahlreichen Spiele der unteren Ligen und im Jugendfußball gestrichen - in der Regel weit vor dem Anpfiff. Die Drittligapartie zwischen Peterborough United und Charlton Athletic wurde erst 90 Minuten vor dem Anstoß abgesagt. Die Vereinsführung von Peterborough entschuldigte sich bei den Fans und kündigte an, den Gästeanhängern die Busfahrt zum Nachholspiel zu bezahlen.

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