Energiewende:Aiwanger setzt auf Windkraft an Bundeswehr-Standorten

Eine Gefahr für Kampfjets? Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger will das Verteidigungsministerium zu mehr Offenheit gegenüber Windrädern an Bundeswehr-Standorten bewegen. (Foto: Stefan Sauer/dpa)

Gemeinsam mit Länderkollegen fordert Bayerns Energieminister das Verteidigungsministerium zu mehr Offenheit für Windräder auf. Immer wieder scheitern Projekte am Veto des Militärs.

Von Thomas Balbierer

Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (FW) fordert gemeinsam mit Länderkollegen mehr Offenheit für Windkraft-Projekte an Bundeswehr-Standorten. In einem Schreiben der Ministerkonferenz für Raumordnung bitten sie das Verteidigungsministerium "um Anpassungen, die die Ausweisung von Windenergieflächen beschleunigen", teilte Aiwanger am Dienstag mit.

In Regionen mit Militärflugplätzen oder Radarstationen gelten strenge Vorgaben für den Bau von Windrädern. Die Bundeswehr kann Anlagen verhindern, wenn sie zum Beispiel Radarfunktionen oder Flugsicherheit gefährdet sieht. "Die Auswirkungen auf den Ausbau der Windenergie sind zurzeit enorm", so Aiwanger. In Bayern könnten "viele Windkraftanlagen wegen militärischer Vorschriften nicht realisiert werden". Die Energieminister verlangen deshalb, dass "Einschränkungen überdacht und auf das zwingend Erforderliche reduziert werden".

Jüngstes Beispiel ist das oberbayerische Neuburg an der Donau, wo die Windkraft-Pläne seit Jahren an der Bundeswehr scheitern. Sie sieht die Flugsicherheit ihrer Kampfjets gefährdet, die auf einem 10,5 Kilometer vom geplanten Standort entfernten Nato-Flugplatz starten und landen. Aiwanger und Co. wollen nun genau wissen, welche Flächen zwingend für militärische Belange frei sein müssen. Die Bundeswehr betont, Windkraft-Projekte selten zu verhindern. Im Jahr 2022 habe es in nur fünf Prozent der Fälle eine Absage gegeben.

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