Energiewende:Genügend Platz für Windräder

Energiewende: Noch ragen im Landkreis Freising wenig Windräder gen Himmel wie dieses bei Kammerberg. Laut einer Studie gibt es aber noch genügend Platz für weitere.

Noch ragen im Landkreis Freising wenig Windräder gen Himmel wie dieses bei Kammerberg. Laut einer Studie gibt es aber noch genügend Platz für weitere.

(Foto: Marco Einfeldt)

Eine Studie belegt, dass im Landkreis Freising ausreichend Flächen zur Verfügung stehen, um Windkraft für sauberen Strom zu nutzen.

Von Peter Becker, Freising

Nach einer Analyse der Potenziale für Freiflächen-Photovoltaikanlagen liegt nun eine ebensolche Untersuchung für mögliche Standorte für Windkraftanlagen vor. Gefertigt hat sie die vom Landkreis Freising beauftragte Firma Eniano. Und deren Ergebnis ist erstaunlich: Unter Berücksichtigung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes sind gut 14 000 Hektar der Landkreisfläche geeignet. Das entspricht knapp 18 Prozent. Heruntergerechnet auf die Novellierung des 10-H-Gesetzes, das einen Mindestabstand von einem Kilometer zur nächsten Bebauung vorsieht, verbleiben immer noch gut 3000 Hektar, was in etwa vier Prozent der Landkreisfläche entspricht.

Vorgestellt wurde die Studie in der Bürgermeister-Dienstbesprechung am vergangenen Mittwoch. Sie nimmt zunächst den ganzen Landkreis in den Fokus. Detaillierte Angaben zu den einzelnen Kommunen sollen folgen, die Firma Eniano hat aber bereits "Steckbriefe" erarbeitet. Die Berater empfehlen eine spezifische Anpassung der Planungsunterlagen. Das heißt, die möglichen Areale für Windkraftanlagen sollten in Flächennutzungspläne und Bauleitpläne ausgewiesen oder künftige Planungen integriert werden.

Dies sollte im Sinne einer Positivplanung geschehen, empfahl Landrat Helmut Petz. Es sei eine Möglichkeit, wie Gemeinden die Standorte für Windkraftanlagen steuern könnte. Danach sollten sie diese Informationen so rasch wie möglich dem Regionalen Planungsverband (RPV) übermitteln. Petz wies daraufhin, dass Windräder ohnehin privilegiert seien und kein gesondertes Baurecht benötigten. Hintergrund ist, dass der RPV seinem Auftrag gerecht werden kann, 1,8 Prozent Fläche für Windkraftanlagen auszuweisen.

Interkommunale Zusammenarbeit wird nötig sein, denn nicht alle Gemeinden können Windkraftzonen ausweisen. So zum Beispiel Attenkirchen, das die Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Au sucht. Die Landeshauptstadt München ist außen vor, denn sie kann keine Standorte für Windräder ausweisen. "Die Last trägt wieder das Land", kommentierte dies Kirchdorfs Bürgermeister Uwe Gerlspeck. Johann Daniel, Rathauschef von Paunzhausen, fürchtet gar, dass sein Dorf irgendwann von Windkraftanlagen eingekreist werden. Dort herrschen offenbar günstige Bedingungen

Die Landkreisgrenzen von Pfaffenhofen und Dachau sind nicht weit von Paunzhausen entfernt. Und weil vermutlich jede Gemeinde bestrebt ist, Windkraftanlagen möglichst weit weg vom Ortskern zu platzieren, fürchtet Daniel, dass es mit dem Interessenausgleich von Regionen und Kommunen nicht allzu weit her sein werde.

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