Bildung:Erwartungen an die Lehrer senken

Wegen des Personalmangels können hohe Ansprüche an die schulische Bildung nicht erfüllt werden, warnt der BLLV.

Angesichts fehlenden Schulpersonals hat der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) dafür geworben, im laufenden Schuljahr die Erwartungen an die Lehrkräfte herunterzuschrauben. Diese könnten momentan die Ansprüche, die an sie gestellt würden, nicht alle erfüllen, sagte Verbandspräsidentin Simone Fleischmann am Mittwoch bei einem Pressegespräch in München. Insbesondere an den Grund-, Mittel- und Förderschulen gebe es Probleme.

Allein für diese drei Schularten geht der BLLV von derzeit gut 1500 fehlenden Vollzeitkapazitäten aus. Er schlägt daher eine Reihe kurzfristiger Maßnahmen vor, die sich teils mit den jüngsten bildungspolitischen Ankündigungen der Staatsregierung decken, teils darüber hinaus gehen. So unterstützt der Verband die Schaffung von mehr Verwaltungsstellen, um Lehrkräfte von zeitraubenden Zusatztätigkeiten zu entbinden. Als unrealistisch stuft er hingegen den Plan von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein, Lehrkräfte in anderen Bundesländern abzuwerben. "Wer will, kann jetzt schon kommen", sagte Vizepräsident Gerd Nitschke. Jedoch würden Qualifikationen aus anderen Bundesländern nicht immer in Bayern anerkannt - während es als Österreicher dank der EU-Freizügigkeit möglich sei, hierzulande zu unterrichten.

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