Holocaust-Gedenktag:"Haltung zeigen und handeln"

Holocaust-Gedenktag: Auch Charlotte Knobloch nimmt in Dachau an einer Gesprächsrunde über Frauen im Widerstand teil.

Auch Charlotte Knobloch nimmt in Dachau an einer Gesprächsrunde über Frauen im Widerstand teil.

(Foto: Robert Haas)

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages finden in Dachau zahlreiche Veranstaltungen statt.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz an diesem Freitag, 27. Januar, finden in Dachau mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Trägerkreis "NS Opfer-Gedenktag Dachau" hält um 13 Uhr am Internationalen Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte eine Schweigeminute ab und legt Kränze nieder. Neben der Leiterin der Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, nimmt auch Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) daran teil. Das für den Abend geplante Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Shaul Ladany im Dachauer Rathaus entfällt. Ladany ist erkrankt und kann nicht nach Dachau kommen.

Ab 16.30 Uhr wird die "Baracke Ost" in der KZ-Gedenkstätte Dachau durch Lichter illuminiert. Dies ist Teil der Aktion "#LichtergegenDunkelheit", die auf eine Initiative mehrerer Institutionen zurückgeht, darunter die "Topographie des Terrors" sowie die Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Das Ziel sei, "vor allem in den sozialen Medien auf den Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus aufmerksam zu machen", teilt die KZ-Gedenkstätte Dachau mit. Unter dem Hashtag #LichtergegenDunkelheit sind auf Instagram die Aktionen der einzelnen Einrichtungen zu sehen. In diesem Zusammenhang weist die Gedenkstätte auch auf das Hilfsnetzwerk für Überlebende NS-Verfolgte in der Ukraine hin. Viele von ihnen sind wegen des andauernden Krieges nach wie vor auf Unterstützung und finanzielle Hilfen angewiesen.

Frauen im Widerstand

Am 27. Januar 1945 haben Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen.

Vor diesem Hintergrund gestaltet die Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau am Sonntag, 29. Januar, um 11 Uhr einen Gottesdienst zum Gedenken an NS-Opfer. Diakon Frank Schleicher nimmt besonders das Schicksal des kommunistischen Widerstandskämpfers und Dachau-Überlebenden Bruno Furch (1913 - 2000) in den Fokus. Außerdem beschäftigt sich eine aktuelle Ausstellung in der Versöhnungskirche mit Furchs Haftzeit im Konzentrationslager Dachau.

Am Dienstag, 31. Januar, um 19.30 Uhr nimmt die Präsidentin der Israeltischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, an einer Gesprächsrunde in der Versöhnungskirche teil. Das Thema lautet: "Haltung zeigen und handeln - Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus". Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Kampagne "Erinnerungstag im deutschen Fußball" und fokussiert sich auf das Leben von NS-Widerstandskämpferinnen.

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