ARD:Kai Gniffke engagiert PR-Berater

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Greift in den Social-Media-Abteilungen der ARD durch: SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke lässt sich von einer PR-Agentur beraten. Wie viel das kostet, verrät der SWR nicht.

Kai Gniffke, seit diesem Monat Vorsitzender der ARD, lässt sich in PR-Fragen von der Agentur FischerAppelt beraten - zusätzlich zu seinem internen Kommunikationsteam. Das berichtete zuerst der Spiegel am Freitag, der SWR bestätigt es auf Anfrage. Demnach beschäftige man die externe Agentur, weil der SWR "deutlich früher als vorgesehen den ARD-Vorsitz übernommen" habe und man sich "erheblich kürzer als geplant" auf diese Aufgabe habe vorbereiten können. Gniffke sollte den Vorsitz eigentlich erst 2024 antreten - doch seine Vorgängerin Patricia Schlesinger schied im Sommer frühzeitig aus dem Amt aus. In der Anfangsphase sei nun Unterstützung notwendig, sagt eine von Gniffkes Sprecherinnen. Seit Ende November und bis Ende März 2023 arbeite man mit der PR-Agentur zusammen.

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Bei FischerAppelt arbeiten die früheren WDR-Sprecher Svenja Siegert und Birand Bingül. Beide sind im Team der Agentur, das den SWR nun extern berät. Das ausschlaggebende Kriterium für die Vergabe an FischerAppelt sei jedoch ein anderes gewesen, so der SWR, nämlich "die Verbindung von Erfahrung in kommunikativen Prozessen bei vergleichbaren Projekten, profunde Kenntnis von Struktur und Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Gesellschaft und Verfügbarkeit von Ressourcen". In der Gesamtschau habe FischerAppelt das Angebot mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis abgegeben. Man könne versichern, dass das preisliche Angebot von FischerAppelt nicht das höchste war. Zu den konkreten Kosten der Berater will der SWR keine Angaben machen.

Im Kommunikationsteam des SWR gibt es laut Sender zwanzig Planstellen, darin sind zwei für den ARD-Vorsitz befristete Stellen enthalten. Auch der frühere ARD-Vorsitzende Tom Buhrow engagierte während seiner Amtszeit externe Kommunikationsberater, was für Kritik sorgte. Buhrows damalige interne ARD-Sprecher Siegert und Bingül beraten nun, als Angestellte von FischerAppelt, seinen Nachfolger: Kai Gniffke.

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