Maisach:Bürgermeister kritisiert Verteilung der Flüchtlinge

Das Zelt zur Erweiterung der Flüchtlingsunterkunft in Maisach ist 30 mal 12 Meter groß und hat eine Kapazität von 100 Personen. (Foto: Günther Reger)

Maisach akzeptiert das sogenannte Ankerzentrum für Ukrainer. Hans Seidl sieht eine Belastung durch zusätzliche Belegung.

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Der Gemeinderat Maisach befürwortet das eigens für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingerichtete Zentrum, lehnt aber den dauerhaften Verbleib weiterer Geflüchteter aus anderen Ländern ab. Um flexibel auf neu ankommenden Geflüchtete aus der Ukraine reagieren zu können, hat das Landratsamt das sogenannte Ankerzentrum für 120 Personen in Maisach um ein Zelt für 100 Personen erweitert. Derzeit leben nach Angaben des Landratsamtes 83 Personen im "Ankerzentrum". Sollten die restlichen 37 Plätze dort belegt sein, müsse man auf das Zelt ausweichen. Das findet der Gemeinderat Maisach auch richtig. Bürgermeister Hans Seidl (CSU) erwartet aber eine Überlastung der gemeindlichen Infrastruktur, sollte die Zahl der Geflüchteten deutlich steigen.

Alle Nachrichten im Überblick
:SZ am Morgen & Abend Newsletter

Alle Meldungen zur aktuellen Situation in der Ukraine und weltweit - im SZ am Morgen und SZ am Abend. Unser Nachrichten-Newsletter bringt Sie zweimal täglich auf den neuesten Stand. Hier kostenlos anmelden.

Seidl kritisierte jüngst "die höchst ungleiche Verteilung" von Flüchtlingen im Landkreis: "Einige wenige Kommunen ducken sich weg, reden viel, tun aber wenig", sagte er während der Diskussion zu dem Thema im Gemeinderat. Seidl sagte, Maisach zeige auch die Grenzen auf, wie viel eine Gemeinde vertrage. Als Beispiel für die Belastung nannte der Bürgermeister die Anmeldeprozedur im Rathaus. Die Ankommenden müssten sich bei der Gemeinde melden, um Leistungen zu erhalten. "Das können wir derzeit nicht schultern."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFahrradfahren
:"Wenn der Abstand nicht einzuhalten ist, gilt faktisch Überholverbot"

Keine Radwege, zu schnelle Autos, fehlende Rücksicht: Viele Radfahrer fühlen sich auf den Straßen unsicher. Adi Stumper vom Fahrrad-Club im Gespräch über eine fahrradgerechte Infrastruktur und das, was für ein gutes Miteinander nötig ist.

Interview von Andreas Ostermeier

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: