Meine Woche:Zurück in der Herzkammer

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Christoph Amtmann ist musikalischer Leiter der Brunnthaler Konzerte. (Foto: Eberhard Strabel/Sauerlach)

Christoph Amtmann veranstaltet wieder Konzerte in der intimen Atmosphäre seines Brunnthaler Wohnhauses.

Von Angela Boschert, Brunnthal

Seiner Mission verdankt Brunnthal viele Impulse: Christoph Amtmann organisiert seit nunmehr 35 Jahren die Brunnthaler Konzerte, die immer wieder Entdeckungen ermöglichen. Zwei Jahre lang waren diese in den großen Saal des Landgasthofs der Gemeinde ausgelagert, an diesem Freitag kann man wieder Kammermusik in der intimen Atmosphäre von Amtmanns Wohnhaus erleben, dem Musikhaus Brunnthal.

Amtmann ist Konzertpianist und war viele Jahre Dozent an der Musikhochschule München. Er will klassische Musik einem breiteren Publikum näherbringen. "Mein Lieblingsinstrument ist das Programm", sagt der musikalische Leiter der Brunnthaler Konzerte. Und er erzählt so lebendig von Kompositionen und wie sie zu vorangehenden oder folgenden gehören, dass dabei ganz viel Musikgeschichte und -fakten spielerisch rüberkommen. Die Leichtigkeit und Begeisterung in seinen Erzählungen nehmen gefangen, das Leuchten in seinen Augen macht neugierig.

Im Schulorchester spielte Amtmann zwar Cello und im Studium neben Klavier auch Orgel, aber er bevorzugt das Klavier. Und er liebt Kammermusik. Schließlich ermögliche ein kleines Ensemble ein intensiveres Hören. Sitze man wie bei den Konzerten im Musikhaus dicht bei Interpreten und Instrumenten, könne man die Musik viel mehr "mitleben". Das übe gerade auf junge Besucher eine große Faszination aus.

Amtmann betont, dass die Gemeinde der Veranstalter der Brunnthaler Konzerte sei. Aber sie lasse ihm freie Hand bei der Wahl der Interpreten und der Programmgestaltung. Da könne er Standards, die gut ins Ohr gehen, mit Überraschendem kombinieren sowie moderne oder seltener gehörte Komponisten wie etwa Béla Bartók oder Paul Hindemith vorstellen. "Wenn Moderneres eingehüllt ist in die richtigen Stücke davor und danach, dann kann Musik begeistern."

Das soll sie auch am Freitag, wenn das Trio E.T.A. aus Hamburg wieder Kammermusik im Musiksaal aufführt. Elene Meipariani (Violine), Till Schuler (Violoncello) und Till Hoffmann (Klavier) spielen neben dem Trio op. 8 von Brahms die selten zu hörenden "Sechs Studien in Canonischer Form" op. 56 von Schumann, die einen Bogen spannen von weich dahinfließend über melodisch zu scharf pointiert und feierlich-akkordisch. Hoch emotional ist auch das nur aus einem Satz bestehende erste Klaviertrio g-Moll von Rachmaninow, dessen Trauermarsch sich zu orchestraler Klangfülle aufschwingt. Von zartesten Tönen bis zu großem Gestus, im Musikhaus Brunnthal klingt's.

Das Konzert mit dem Trio E.T.A. am Freitag, 3. Februar, im Musiksaal Brunnthal, Hofoldinger Straße 16, beginnt um 20 Uhr. Karten zu 20 Euro (ermäßigt 13 Euro) gibt es im Rathaus, Telefon 08102/890 12 und an der Abendkasse.

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