Medienkunstpreis:Weiblicher Horror

Förderung für Jianling Zhang, die an der Kunstakademie Formen monströser Weiblichkeit und reproduktiver Kräfte in Horrorfilmen erforscht.

Was, wenn im Bauch einer Frau etwas heranwächst, obwohl es zuvor zu keiner erkennbaren Befruchtung gekommen ist? Wenn das Ding sich jeglicher Kontrolle entzieht, sich selbst fortpflanzt und wächst? Die Geschichte eines "Geisterbauchs" wolle sie erzählen, kündigte Jianling Zhang an, als die Studierende der Akademie der Bildenden Künste München sich für den Medienkunstpreis 2023 der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz bewarb. Zhang will mit ihrem Filmprojekt "die Geschichte und Formierung monströser Weiblichkeit und reproduktiver Kräfte in Horrorfilmen" erforschen. Im Mittelpunkt steht die Idee der parthenogenetischen Mutterschaft - einer Mutter, die sich der männlichen Kontrolle entzieht und sich selbständig fortpflanzen kann.

Nun ist Zhang mit ihrem Projektvorschlag "The first and the final girl" mit eben diesem Preis ausgezeichnet worden. Die Förderung ist mit 5000 Euro dotiert für die Realisierung der Arbeit und verbunden mit einer Ausstellung in der Akademie Galerie im September 2023. Der Medienkunstpreis ist eine Kooperation der Akademie der Bildenden Künste München und der Sammlung Goetz. Er wird jährlich für zunächst drei Jahre ausgeschrieben, um den künstlerischen Nachwuchs im Bereich Medienkunst zu fördern, die Schaffung neuer Werke zu unterstützen und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu stärken.

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