Vor knapp einem Jahr ist das Grafinger "Coworking" und Gründerzentrum in seine langfristigen Räumlichkeiten am Marktplatz 4a gezogen. Was es normalerweise nur in Großstädten gibt, hat die Betreiber-GmbH dahinter aufs Lokale runtergebrochen: Arbeitsplätze für Angestellte im Home-Office, Freelancer, Selbständige, Startups oder einfach alle, die ungestört in einer professionellen Umgebung arbeiten möchten. Architekten treffen Marketingspezialisten treffen Websiteprogrammierer treffen Fotokünstler - zum Beispiel. Zamworking ist neben dem Namen also Programm, auch bei der jüngsten Offerte der Einrichtung.
"Es geht drum, das Beratungsangebot rund ums Thema Arbeiten im Landkreis zu erweitern", markiert Zamworking-Geschäftsführerin Gaby Köhler das Ziel. "Wir haben hier so viele Leute, die sich gerade beruflich verändern wollen. Aber es gibt noch sehr wenig Möglichkeiten, wo sie sich einfach mal eine unverbindliche aber professionelle Meinung aus der Außenperspektive einholen können." Da sei es nahegelegen, genau so etwas beim Zamworking einzuführen.
Meistens merkt man schnell, ob eine Geschäftsidee etwas taugt, sagt der Experte
Das erste Treffen ist kostenlos, was aus Sicht von Manfred Büche von den Ebersberger Wirtschaftssenioren ein ziemlich guter Anfang ist. "Meistens reichen ein, zwei konzentrierte Stunden aus, um im Groben abzuklären: Hat eine Idee Chancen auf Erfolg, stimmen die Rahmenbedingungen - oder lässt man die Sache lieber bleiben?" Neben Büche sind noch Udo Engelhardt und Maximilian Meyer mit dabei. Auch sie gehören zu den Wirtschaftssenioren, hinter denen wiederum eine Initiative des Landratsamts steckt.
Sein Berufsleben habe er im internationalen "IT"-Entwicklungs- und Vertriebsmanagement verbracht, erzählt Büche. Auch die beiden anderen Wirtschaftssenioren hätten Jahrzehnte im Management hinter sich. "Da sind Rucksäcke voller Erfahrung zusammengekommen, die wir gerne weitergeben." Für einen möglichst realistischen Blick auf alles, was mit Existenzgründung, Existenzsicherung und Unternehmensnachfolge zu tun hat. Dinge wie Business- und Liquiditätspläne, Fixkosten, betriebswirtschaftliche Stellschrauben oder Franchiseberatung. "Jeder von uns hat so seine Spezialgebiete", sagt Büche. "Je nachdem, wie es den größten Sinn macht, teilen wir uns untereinander auf oder kombinieren uns."
Welche Unterlagen braucht man, welche Geräte sind sinnvoll, welche Software ist die richtige?
Ebenfalls Teil der Beratungstage ist Judith Kaiser, Spezialistin für anwenderbezogene Probleme mit digitalen Geräten oder gängiger Computersoftware. Laptop, Smartphone und Tablet lauten die Stichworte auf der Hardwareseite. Bei der Software sind es Microsoft Word, E-Mails oder der Umgang mit dem Internet.
Der dritte im Bunde, wenn man die Wirtschaftssenioren mal als einen Programmteil zählt, heißt Matthias Greiner. Der Grafinger ist Gründer von DeinJobCoach und bringt nach eigenen Angaben mehr als zehn Jahre praktische Erfahrung im Bereich Arbeitsmarkt auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite mit. Beim Bewerber-Coaching, das er zu den Beratungstagen beisteuert, stehen der Unterlagencheck und konkrete Fragen zum beruflichen Wechsel oder Einstieg im Mittelpunkt.
Die offenen Beratungsrunden finden immer an drei Tagen in Folge, beginnend am ersten Dienstag im Monat, jeweils von 10 bis 17 Uhr statt. Nächster Termin ist am 7. (Wirtschaftssenioren), 8. (Judith Kaiser) und 9. (Matthias Greiner) Februar. Bei den Wirtschaftssenioren läuft die Anmeldung übers Landratsamt (08092) 823 777, bei Judith Kaiser über (0178) 682 11 91 oder info@kaiserkurse-grafing.de, bei Matthias Greiner über matthias.greiner@deinjobcoach.de.