Wer in diesem Jahr schon die Internetseite seiner Volkshochschule in Maisach oder Mammendorf angeklickt hat, ist auf einer neuen, noch nicht vertrauten Homepage gelandet. Es ist der sichtbare Beweis des Verbundes, den die Erwachsenenbildungseinrichtungen in Fürstenfeldbruck, Maisach und Mammendorf vor etwas mehr als einem halben Jahr eingegangen sind. Stadt-Land-Bruck heißt diese Kooperation, die auf sechs Jahre ausgelegt ist und die bereits nach dem ersten halben Jahr das Potenzial für eine längere Kooperation in sich tragen könnte. Nun hat der Verbund das neue Programm vorgelegt. Ab sofort können die Kurse gebucht werden.
Die Leitungen der drei Volkshochschulen wollen die Kräfte vor allem in der Verwaltung und bei der Außendarstellung bündeln. So haben, wie der Brucker VHS-Leiter Christian Winklmeier berichtet, bereits gemeinsame Schulungen für die Verwaltungssoftware stattgefunden. Anmeldung und Abrechnung seien vereinfacht worden. Davon würden die Hörer profitieren. "Wir gehen alle Prozesse an und sind dabei, sie zu optimieren", sagte Winklmeier bei einem Pressegespräch.
Die Volkshochschulen haben sich nach Auskunft ihrer Leiter hauptsächlich mit Online-Angeboten durch die Pandemie gerettet und mit dem vergangenen Wintersemester die Kurse auch wieder in Präsenz anbieten können. Beliebt und gut nachgefragt seien der Sprachunterricht und die kulturellen Angebote, für die es auch ausreichend Dozenten gebe. Nur für die Integrationskurse, zu denen Geflüchtete an die Volkshochschulen kommen, fehle wegen der Vielzahl der Veranstaltungen das Personal.
Zu den neuen Bildungsangeboten gehören aktuelle Themen, wie etwa Energie und Klimaschutz. Winklmeier kündigte eine sechsteilige Reihe zur Nachhaltigkeit mit Walter Kellner an, die auch in Puchheim und Gröbenzell stattfinden soll. Barbara Steil, Leiterin der VHS Maisach, nannte als Besonderheit im Frühjahrsprogramm den Kurs mit der TSG Maisach im Freibad, und die Mammendorfer VHS-Leiterin Gaby Pöller erinnerte an die Führungen zum Windrad und zur Biogasanlage sowie die Energieradtour durch die Gemeinde.
Heitere Momente in bedrückender Zeit
Impulse für Geist und Körper möchte die VHS Germering mit ihrem Programm auslösen, für das man sich jetzt anmelden kann. "Viel Neues wie hawaiianischer Tanz oder ein Vortrag über die Evolution des Universums kombiniert mit unseren beliebten Klassikern", beschrieb VHS-Geschäftsführerin Evi Seidel-Klarmann das Frühjahr-Sommer-Programm bei der Präsentation. "Wir freuen uns, mit dem Programm schöne und heitere Momente für unsere Teilnehmenden anzubieten - auch in einer eher bedrückenden Zeit", ergänzte Andrea Franke, stellvertretende Geschäftsführerin. Insbesondere werden hervorgehoben: die Tänze Hula und Burlesque sowie die Angebote für Ginga, Zumba und Aroha. Im Trend liegen auch die Kurse über Heilkräuter, Fermentieren und Brot backen. Vorträge sollen Informationen zum aktuellen politischen Geschehen, wie etwa den Wahlen in der Türkei oder den Unruhen im Iran, liefern. Für naturwissenschaftlich Interessierte erläutert die Germeringer Astrophysikerin Felicitas Mokler die Entstehung des Universums anhand spektakulärer Aufnahmen des Hubble-Teleskops. Weniger wissenschaftlich, aber auch unterhaltsam und heiter referieren Georg Eggers alias "Grög!" und sein Kollege Michael Sachs über "Die Physik des Scheiterns".
Die Erinnerungstafel an diesem Maibaum in der Olchinger Partnerstadt Feurs weist auf die Freundschaft der beiden Kommunen hin.
(Foto: Johannes Simon)Ende Februar startet auch das Bildungsprogramm in der Volkshochschule Olching. Die VHS hat in allen vier Ortsteilen insgesamt 15 Boxen angebracht, in denen die Programmhefte zur Abholung bereitliegen. Die VHS feiert am 18. Juni ihr 70-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung, einem Impro-Theater und einigen Überraschungen im Kom. Der Schwerpunkt in diesem Semester liegt auf der "Freundschaft". Unter anderem bezieht sich das Thema auf die Partnerstädte Tuchola in Polen und Feurs in Frankreich.
