Gröbenzell:Falkner im Einsatz

Gröbenzell: Anflug eines Wüstenbussards: Der Greifvogel hilft Saatkrähen vom Friedhof in Puchheim-Schopflach zu vertreiben.

Anflug eines Wüstenbussards: Der Greifvogel hilft Saatkrähen vom Friedhof in Puchheim-Schopflach zu vertreiben.

(Foto: Leonhard Simon)

Die Gemeinde Gröbenzell will die Saatkrähen aus den Wohngegenden vertreiben. Ein Greifvogel soll dabei helfen.

Von Andreas Ostermeier, Gröbenzell

Durch den Einsatz eines Greifvogels sollen Saatkrähen aus den Wohngebieten in Gröbenzell vertrieben werden. In einer Pressemitteilung kündigt die Gemeinde den Einsatz eines Falkners für die nächsten Tage an. Damit von ihren Brutstandorten vertriebene Saatkrähen sich nicht in anderen Teilen von Gröbenzell niederlassen, ersucht die Gemeinde die Einwohner um Hilfe. Neue Krähennester sollen der Gemeinde gemeldet werden, am besten per E-Mail an umwelt@groebenzell.de oder telefonisch unter 08142/505 -234.

Ein Saatkrähennest erkenne man am Neststandort, der sich meist am Kronenschluss von Laubbäumen befindet, sowie daran, dass mehrere Nester nah beieinanderliegen, heißt es in der Meldung. Einzelnester hingegen sind unproblematisch, da es sich dabei meist um Rabenkrähen handelt, die nicht in Kolonien brüten. Zudem sollen Saatkrähen keinesfalls gefüttert werden.

Populationen wachsen

Seit Saatkrähen geschützt sind, seit 1977, wachsen die Populationen deutlich. Die Brutgebiete, die sich ursprünglich in offenen Landschaften mit Gehölzgruppen befanden, befinden sich inzwischen meist innerhalb von Städten und Gemeinden, wo die Krähen als störend wahrgenommen werden. In Gröbenzell wurden im Jahr 2021 die ersten brütenden Saatkrähen gemeldet. 2022 verzeichnete die Gemeinde einen Anstieg auf 66 Nester in der Ammersee- und der Rathausstraße.

Weil Anwohner sich gestört fühlten, beschloss die Gemeinde, die Vögel aus den Wohngebieten zu vertreiben. Es handelt sich dabei um ein mit den Nachbargemeinden abgestimmtes Vorgehen. Sollten sich Saatkrähen in unproblematischen Bereichen zum Brüten niederlassen, dürften sie dort auf keinen Fall gestört werden, schreibt die Gemeinde Gröbenzell.

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