Leichtathletik:Lösung in Förderdebatte

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Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und die Deutsche Sporthilfe haben im Konflikt um die finanzielle Förderung von zunächst nicht berücksichtigten Perspektivkader-Athleten eine Lösung gefunden. Die Leichtathleten, die bisher keine finanzielle Förderung über das Top-Team Future der Sporthilfe erhalten, werden für das Jahr 2023 in die Basisförderung der Sporthilfe aufgenommen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung des DLV und der Sporthilfe. Dabei soll es sich um mehr als 70 Athleten handeln. Zusätzlich werde eine auf ein Jahr begrenzte, individuelle finanzielle Sporthilfe-Förderung von 300 Euro pro Monat gewährt, hieß es. Diese Mittel würden gemeinsam von der Sporthilfe und dem DLV zur Verfügung gestellt. Die zusätzliche individuelle Förderung habe keine Auswirkungen auf die Förderhöhen anderer Athleten und Athletinnen des DLV oder anderer Verbände.

Hintergrund ist, dass der DLV im vergangenen Sommer seinen Perspektivkader um über 70 Athleten aufgestockt hatte, in Absprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund. Diese Athleten hatten damit gerechnet, dass sie - wie in den Jahren zuvor üblich - auch die monatliche Förderung in Höhe von 700 Euro erhalten würden. Da die Sporthilfe aber nur jene Zahl von Athleten fördern kann, die in den Jahren zuvor im Perspektivkader waren - rund 200 nach SZ-Informationen - war für die zusätzlichen Athleten zunächst kein Geld da. Die Sporthilfe hatte in internen Mails beklagt, dass sie in die DLV-Reformpläne nicht rechtzeitig eingebunden gewesen sei.

"Das ist ein Signal in die richtige Richtung. Diese Lösung schafft Planungssicherheit für die Athleten und verdeutlicht, dass im Team letztlich gute Ergebnisse erzielt werden können", sagte DLV-Athletensprecherin Nadine Hildebrand. Die Sporthilfe und der DLV bedauerten, dass es für das Jahr 2023 gegenüber den Athleten im Perspektivkader "zu Irritationen bezüglich der Förderung" gekommen sei und haben sich bei Ihnen für die Unannehmlichkeiten entschuldigt, hieß es weiter. Man wolle den Athleten Anfang Februar in einem Video-Call die Details erläutern, hieß es in einer Mail des DLV an die Athleten, die der SZ vorliegt. Dann dürften manche sich auch fragen, inwieweit DLV und Sporthilfe den aufgeblähten Kreis an Perspektivkaderathleten über die Saison 2022/23 hinaus fördern wollen - die reduzierten Zahlungen jetzt sind ja auf ein Jahr befristet, die Zahl an Perspektivkaderathleten könnte aber gleich bleiben.

© SZ vom 01.02.2023 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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