Nahverkehr:Freie Wähler wollen "Geisterbusse" einstellen

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Erlebnisreisen mit dem Expressbus: Auf dem Fahrplan stehen 36 Attraktionen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Landratsstellvertreter Otto Bußjäger und Landtagskandidat Johannes Seitner halten insbesondere manche Expresslinie für überflüssig.

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Freien Wähler halten etliche Buslinien im Landkreis München für verzichtbar und plädieren dafür, diese einzustellen. Bei einer Rundreise mit ihren Landtagskandidaten durch das Würmtal sprach Landratsstellvertreter Otto Bußjäger von "Geisterbussen". Landtagskandidat Johannes Seitner aus Grasbrunn sagte: "Mancher sogenannte Express-Bus bringt gar nichts." Der Gräfelfinger FW-Kreisrat Florian Ernstberger forderte "endlich eine Evaluierung der Fahrgäste", um zu klären: "Wer benutzt die Busse überhaupt?" Bußjäger ging noch weiter und meinte, der Kreis müsse "auch mal den Mut haben, eine Linie einzustellen". Zugleich zeigte sich der Kreispolitiker aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn offen für "autonome Fahrsysteme", auch Seilbahnen könne er sich vorstellen.

Mit Blick auf die Landtagswahl besuchten die FW-Politiker Bußjäger und Seitner zusammen mit Michael Ammer von den Jungen Freien Wählern auf einer Rundreise durch den Stimmkreis München-Land Süd unter anderem Planegg, um sich dort über Themen im Würmtal zu informieren. In der Gaststätte des SV Planegg trafen sie Florian Zeller, den Sprecher der örtlichen Freien Wähler, und dessen Gräfelfinger Kollegen Ernstberger zum Meinungsaustausch.

Dabei ging es unter anderem um den aktuellen Streit zwischen Planegg und Gräfelfing über einen möglichen riesigen Erdwärmespeicher auf dem Gelände der Kiesfirma Glück, den Bußjäger und Seitner mit Schadenfreude kommentierten: "Dass sich da zwei CSU-Bürgermeister in den Haaren liegen, ist bemerkenswert", meinten beide. Zeller äußerte den Eindruck, "dass die beiden gegeneinander ausgespielt werden", und sieht die Grüne Gruppe 21 im Planegger Gemeinderat am Werk.

FW-Politiker sehen Rückhalt für Windräder in der Bevölkerung

Die Freien Wähler geben selbst dem Ausbau der Geothermie im Würmtal Vorrang: "Das ist das wichtigste Thema auch in Planegg in den nächsten Jahren", sagte Zeller. Bußjäger plädierte für den Bau von Windrädern, sieht allerdings Probleme "in der Kapitalisierung". In der Bevölkerung des Würmtals sehen Zeller und Ernstberger bei beiden Themen großen Rückhalt: "Die Würmtaler wollen Nachhaltigkeit", sagte Zeller. Am FW-Landesvorsitzenden und stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger gab es in Planegg am Rande Kritik. Unbestritten sei zwar seine Kompetenz, sagte eine Teilnehmerin der Runde: "Der Jugend allerdings ist der Mann nicht vermittelbar."

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