Vereine in München:Pasinger Pfadfinder suchen nach neuem Stammessitz

In ihrem aktuellen Treffpunkt haben die Kinder und Jugendlichen kein Licht, keine Heizung und auch keine Toiletten. Nach mehreren Umzügen suchen die Pfadfinder "Marco Polo" nun erneut einen Raum - am besten in Pasing-Obermenzing.

Von Ellen Draxel

Im Bauwagen am Lucia-Popp-Bogen 57 ist es um 17 Uhr dunkel. Licht gibt es keines, auch keine Heizung, kein Wasser, keine Toilette. Der Bauwagen und das dazugehörige Rasengrundstück nahe des S-Bahnhofs Langwied sind seit einigen Monaten Treffpunkt der Pasinger Pfadfinder "Marco Polo", die Bahn hat es ihnen zur Verfügung gestellt. "Im Sommer war das auch ganz okay", sagt Beatrix Hebler, die Vereinsvorsitzende, im Pfadfinderjargon "Stammesführerin" genannt. Aber jetzt, im Winter, sei es "nicht mehr tragbar", dort Gruppenstunden abzuhalten. Weshalb die Mitglieder nun dringend einen Raum suchen.

Jeden Freitag zwischen 17 und 20 Uhr treffen sich, verteilt auf drei Gruppen, Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 16 Jahren. Sie toben, spielen, quatschen oder planen "Pfadiausflüge" wie Zeltlager. Früher passierte all das im Gemeindezentrum der Pasinger Himmelfahrtskirche. Hebler, heute 27, erinnert sich noch gerne daran. Vor vier Jahren mussten die Pfadfinder allerdings ausziehen, fanden einen neuen Unterschlupf in St. Bartimäus in Lochhausen.

Inzwischen ist auch dieser Standort Geschichte, der marode Bau wurde im Frühjahr abgerissen, um Mietwohnungen und einem seit Jahren geforderten Veranstaltungssaal Platz zu machen. "Lochhausen war für viele auch zu weit, wir haben in dieser Zeit etliche Mitglieder verloren", sagt Hebler. Die Pfadfinder hoffen nun, sich einen Raum in Pasing-Obermenzing, der groß genug für zehn bis 15 Kinder ist und idealerweise auch noch eine Küche hat, mit einer anderen Jugendorganisation teilen zu können. Als festen Stammessitz. Ergänzt durch eine Garage oder ein Kellerabteil, in dem die Gruppen ihre Zelte, Stangen und Spielmaterialien lagern können.

Pfadfinder zu sein, sagt Hebler, bilde fürs Leben - "weil man früh lernt, Verantwortung zu tragen und sich auf andere Menschen einzulassen". Allein in Bayern gibt es mehr als 50 Ortsgruppen der weltweiten, interkonfessionellen Jugendbewegung, 14 davon mit gut 900 Mitgliedern in München.

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