Pullach:Mit Lautsprechern durch den Ort

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Die Gemeinde sieht sich ausreichend auf einen flächendeckenden Blackout vorbereitet und hat schon einen Krisenstab zusammengestellt.

Von Michael Morosow, Pullach

Der Krisenstab steht, die Gemeinde Pullach sieht sich für den Fall eines Blackouts gut gerüstet. Auf Anfrage von Fabian Müller-Klug (Grüne) in der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) erklärt, dass die Gemeinde sich ausreichend auf einen flächendeckenden Stromausfall vorbereitet habe. Notstromaggregate seien bereits angeschafft worden, ausreichend Treibstoffvorräte seien vorhanden, die Wasserversorgung sei nicht gefährdet und beim Abwasser habe man ebenfalls keine Probleme, sei dieses doch aufgrund des geologischen Gefälles nach München gesichert. Vor allem aber sei die Einsatzbereitschaft von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Rathausverwaltung gesichert, wenn die Lichter ausgingen im Ort. Der frühere Kommandant der Pullacher Feuerwehr und heutige Kreisbrandrat Harald Stoiber habe die Gemeinde gut beraten, sagte die Rathauschefin zur SZ.

Der Krisenstab würde im Ernstfall im Sozialraum des Bauhofs eingerichtet, zumal sich diese Örtlichkeit im Mai 2017 bewährt habe, als eine Fliegerbombe im Gewerbegebiet an der Dr.-Gustav-Adolph-Straße entschärft werden musste, sagte Tausendfreund. So genannte Leuchttürme würden eingerichtet, etwa im Sportheim, wo die Bürgerinnen und Bürger ihre Handy aufladen könnten, warme Mahlzeiten bekämen und auch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen könnten. Außerdem denke man über die Bereitstellung von Notbetten nach für den Fall, dass die S-Bahn im Ort stehen bliebe. Aber auch kleinere "Leuchttürme" würden über den Ort verteilt, an denen über Satelliten-Telefone Notrufe abgesetzt werden könnten.

Der Anspruch der Gemeinde sei zwar, im Prinzip auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, "aber die Gemeinde kann nicht für alles sorgen", sagte Tausendfreund, die im Ernstfall den Krisenstab leiten würde. So etwa seien die Leitungen der Pflegeheime aufgefordert, selbst für Notstrom zu sorgen, wie sich auch Hausbesitzer darum kümmern müssten, dass ihre Hebepumpen bei Stromausfall weiter funktionieren. Wichtig sei, dass beim Krisenstab Informationen gesammelt würden, was Menschen anbelangt, die an einem Beatmungsgerät hängen. Und wenn wichtige Informationen für die Bevölkerung anders nicht mehr mitgeteilt werden können, "dann wird mit Lautsprechern durch die Gemeinde gefahren".

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