Einmal im Leben:Masai Mara

Einmal im Leben: Gnus auf Wanderschaft: Im Herbst ziehen eineinhalb Millionen von ihnen durch den Nationalpark Masai Mara in Kenia.

Gnus auf Wanderschaft: Im Herbst ziehen eineinhalb Millionen von ihnen durch den Nationalpark Masai Mara in Kenia.

(Foto: Eric Baccega/imago images/imagebroker)

Der Nationalpark in Kenia ist zur Zeit der großen Tierwanderung die absolute Reizüberflutung. Für einige Bewohner der Savanne bildet die Masse an Pflanzenfressern sogar ein regelrechtes Buffet.

Von Dominik Prantl

Genau genommen ist die Masai Mara in Kenia zu viel für so ein urbanisiertes Menschenhirn, vor allem dann, wenn es zum ersten Mal mit einem afrikanischen Nationalpark konfrontiert wird. Die Masai Mara, oft auch Maasai Mara geschrieben, ist die grenzüberschreitende Fortsetzung der Serengeti und eines der selten gewordenen Andenken, was möglich sein kann, wenn sich die Kräfte von Afrikas Natur vom Menschen fast ungestört entfalten dürfen. Besonders im September oder Oktober, wenn hier die sogenannte Great Migration, die große Tierwanderung der Serengeti, stattfindet, ist dieser Landstrich - ja, welch ein von der Reiseindustrie leider längst verschlissener Begriff - atemberaubend.

Eineinhalb Millionen Gnus, 400 000 Zebras und Hunderttausende Gazellen ziehen dann durch diesen Idealtypus einer von Bäumen punktierten - Mara bedeutet in der Sprache der lokalen Maasai so viel wie "gefleckt" - Savannenlandschaft. Die faunistische Reizüberflutung liegt aber nicht an der schieren Masse an Tieren, sondern auch an der Artenvielfalt: Die weitläufigen Herden aus großen Pflanzenfressern, die Kenner und Klugschwätzer freilich Herbivoren nennen, bilden geradezu ein Flying Buffet, oder besser: Running Dinner für Karnivoren wie Löwe und Leopard. Dazwischen mischen sich Raritäten wie der auf Termiten spezialisierte Löffelhund, annähernd 500 verschiedene Vogelspezies und trotz der Nationalparks-Eintrittspreise von bis zu 80 US-Dollar pro Tag auch jede Menge mit Touristen bestückte Geländewagen.

Worauf also konzentrieren? Die zwei Weißrückengeier in der Akazie, hinter der sich gerade auch noch der Himmel dramatisch verfärbt? Die Gruppe Elefanten rechts? Die mal wieder etwas linkisch türmende Hyäne links oder doch dieses Gelbkehlflughuhn? Richtig gut tut da der schon etwas in die Jahre gekommene Afrikaneuling, der sich während des Gekabbels einiger Junglöwen mitten in der Wildnis auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentriert: "Ich müsste mal aufs Klo."

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