Naher Osten:Israel greift nach Raketenangriff Ziele im Gazastreifen an

Israel hat am Donnerstagmorgen Luftangriffe im Gazastreifen gestartet. (Foto: MOHAMMED ABED/AFP)

Die Armee beschießt nach eigenen Angaben eine Waffenfabrik und ein Militärgelände der radikalislamischen Hamas. Im Gazastreifen wird offenbar niemand verletzt.

Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe mehrere Ziele in dem Palästinensergebiet beschossen. Darunter seien eine Waffenfabrik sowie ein Militärgelände der radikalislamischen Hamas, teilte die Armee mit. Berichten aus dem Gazastreifen zufolge wurde niemand verletzt. Mehrere Häuser in der Nähe seien leicht beschädigt worden.

Wenige Stunden zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen sechs Raketen auf Israel abgefeuert. Fünf Raketen seien abgefangen worden, eine Rakete sei in offenes Gebiet gefallen, teilte die israelische Armee mit.

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Offiziell bekannte sich zunächst keine palästinensische Gruppierung zu dem Angriff. Ein Sprecher der Hamas sagte, die bewaffneten Widerstandsgruppen im Gazastreifen seien das "Schild und Schwert" des palästinensischen Volkes. Ihre Geduld sei am Ende.

Am Mittwoch waren bei einem israelischen Militäreinsatz in Nablus im Westjordanland mindestens elf Palästinenser getötet worden. Zudem wurden mehr als 100 Menschen verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Unter den Toten waren demnach auch ein 72-Jähriger sowie ein 16-Jähriger. Das israelische Militär teilte mit, bei der versuchten Festnahme von drei Terrorverdächtigen seien die Einsatzkräfte unter heftigen Beschuss geraten. Darauf sei mit Schüssen geantwortet worden.

Im Westjordanland wurde am Donnerstag zu einem Generalstreik aufgerufen. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist seit Langem extrem angespannt. Seit Beginn des Jahres wurden neun Israelis und eine Ukrainerin bei Anschlägen von Palästinensern getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 61 Palästinenser ums Leben - sie wurden etwa bei Konfrontationen mit der israelischen Armee oder nach eigenen Anschlägen erschossen.

© SZ/dpa/dta - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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