Leute:"Lassen Sie das bitte bleiben!"

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Theo Waigel ist nicht mehr politisch aktiv. Das heißt aber nicht, dass er nicht gelegentlich im Hintergrund aktiv wird. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Theo Waigel wird laut, wenn jemand seine Augenbrauen stutzen will. Anke Engelke wird leise, wenn sie im Zug andere belauscht. Und ein Mann besuchte 2995 Tage in Folge Disneyland.

Theo Waigel, 83, früherer Bundesfinanzminister, steht für eyebrow positivity. "An meinen Augenbrauen hat sich noch niemand mit der Schere betätigen dürfen", sagte er der Augsburger Allgemeinen. Und falls es jemand doch versucht, wird Waigel offenbar rabiat: "Neulich war ein Fernsehteam bei mir zu Hause. Da wollte jemand da oben was wegschneiden. Ich habe gesagt: Lassen Sie das bitte bleiben! Ich bring Sie um!" Auch wenn er sich schon vor langer Zeit aus der ersten Reihe der Politik zurückgezogen hat, werde er manchmal erkannt. "Vor zwei Jahren war ich in Tirol, da kam ein Mann auf mich zu, schaute mich an und sagte: Sie sind aber nicht der Theo Waigel?", erzählte er in dem Interview. "Ich sagte: Nein. Da sagte er: Stimmt, der ist ja schon gestorben. Ich habe ihm dann geantwortet: Sie haben recht - vor drei Jahren oder so."

Anke Engelke gehört zu den Unterzeichnern des zweiten offenen Briefes. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Anke Engelke, 57, Komikerin, lauscht gern im Zug. "Ich sitze oft im Zug, weil ich innerhalb Europas nicht fliege. Da höre ich häufig diese viel zu lauten Telefonate. Sind die nicht die tollsten?", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur und gab dafür ein Beispiel: ",Ja, warte Günther! Ich bin hier gerade ... ja? Nee! Schick's einfach durch! Schreib 18 Prozent! Aber es sind nur zwölf, aber das nur unter uns.' Und das ganze Abteil hört mit. Super. Super, super, super." Für sie seien Gespräche dieser Art eine Inspiration für ihre Arbeit. "Leute beobachten ist das Allerallerbeste. I love it."

(Foto: Evan Agostini/dpa)

Lily Allen, 37, Sängerin, geht offline. "Ich verschwinde für eine Weile", schrieb die Britin auf Instagram. "Es ist mir in letzter Zeit immer schwerer gefallen, mich zu konzentrieren, wegen des Smartphones." Stattdessen will sie sich in die Arbeit stürzen: "Ich habe beruflich einige wirklich großartige Dinge vor und ich möchte diese Verpflichtungen und alle beteiligten Personen angemessen würdigen."

(Foto: instagram/disney366_)

Jeff Reitz, 50, US-amerikanischer Spaziergänger, ist vergnügungsparksüchtig. Dafür wird er nun ins "Guinness-Buch der Rekorde" aufgenommen, wie die Los Angeles Times berichtet. Im Jahr 2012 war Reitz arbeitslos geworden. Um sich weiterhin in Bewegung zu halten, ging er täglich ins Disneyland Anaheim in Kalifornien. Die Dauerkarte hatte er zuvor geschenkt bekommen. Als Reitz bei seinem 60. Besuch erfuhr, dass er einen Weltrekord schaffen könnte, blieb er seinem Ritual treu und besuchte bis zum Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 den Park 2995 Tage in Folge. Erst in diesem Jahr wurde sein Rekord offiziell anerkannt. Mittlerweile hat Reitz wieder einen Job und besucht den Park nur noch unregelmäßig.

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