"Ostthüringer Zeitung":Von jetzt an nur noch digital

"Ostthüringer Zeitung": "Sicherlich ein schwieriger Schritt": Der Verlag Funke Mediengruppe aus Essen will seine "Ostthüringer Zeitung" nicht mehr überall im Verbreitungsgebiet ausliefern.

"Sicherlich ein schwieriger Schritt": Der Verlag Funke Mediengruppe aus Essen will seine "Ostthüringer Zeitung" nicht mehr überall im Verbreitungsgebiet ausliefern.

(Foto: Vladimir Wegener/IMAGO/Funke Foto Services)

Die Funke Mediengruppe liefert ihre Printzeitung in manchen Gebieten Thüringens nicht mehr aus. Die Kosten seien zu hoch.

Aus wirtschaftlichen Gründen erscheint die Ostthüringer Zeitung in einigen Gemeinden im Landkreis Greiz künftig nur noch als E-Paper. Die tägliche Zustellung der gedruckten Zeitung werde dort Ende April wegen gestiegener Kosten für Papier, Produktion und Zustellung eingestellt, teilte die Funke Mediengruppe mit, zu der die Zeitung gehört. Betroffen sind demnach etwa 300 Abonnenten. Die gedruckte Ausgabe in dem Gebiet einzustellen, sei "sicherlich ein schwieriger Schritt für uns als Medienhaus", sagte der Funke-Geschäftsführer in Thüringen, Michael Tallai. Die Leserinnen und Leser sollen künftig 29,99 Euro für das E-Paper statt bisher 45,90 Euro für die gedruckte Ausgabe bezahlen.

Neben der Ostthüringer Zeitung (Gera) gehören die Thüringer Allgemeine (Erfurt) und die Thüringische Landeszeitung (Weimar) zu den Funke-Medien in dem Bundesland. Bisher waren diese Zeitungen in allen Regionen Thüringens als gedruckte Ausgabe zugestellt worden, wie eine Sprecherin sagt. Die Entwicklung im Landkreis Greiz bezeichnete die Mediengruppe am Dienstag als "Konsequenz, die deutsche Medienhäuser aus der Papier-, Produktions- und Zustellkostenexplosion" ziehen müssten.

Diese Entwicklung in Ostthüringen kommt nicht völlig überraschend, sie lässt sich an vielen anderen Orten in Deutschland ebenfalls beobachten. Vor allem auf dem Land ist die Zustellung von Zeitungen schwieriger geworden. Einen vergleichbaren Fall habe es in Deutschland bisher aber noch nicht gegeben, teilte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) der Deutschen Presse-Agentur mit. "Das ist tatsächlich der erste Verlag, der das so offiziell macht", sagte der Leiter Verlagswirtschaft beim BDZV, Christian Eggert. Er sprach von einem "Weckruf" für die gesamte Branche.

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