Einmal im Leben:Die Pyramiden von Gizeh

Einmal im Leben: Das einzige noch erhaltene der sieben antiken Weltwunder: die Pyramiden von Gizeh, gelegen auf einem wüstenartigen Plateau 15 Kilometer östlich des Zentrums von Kairo.

Das einzige noch erhaltene der sieben antiken Weltwunder: die Pyramiden von Gizeh, gelegen auf einem wüstenartigen Plateau 15 Kilometer östlich des Zentrums von Kairo.

(Foto: Ratnakorn Piyasirisorost/Getty Images)

Das sollen Menschen gebaut haben? Wer vor den monumentalen Grabmälern steht, wird von einer feierlichen Stimmung überwältigt, die schnell in Jahrmarkt-Fröhlichkeit umschlagen kann.

Von Hans Gasser

Sie sind größer als gedacht, deutlich größer: Ist das noch ein Bauwerk oder schon ein Berg? Millionen tonnenschwerer Kalksteinquader formen drei perfekte Pyramiden, die bis zu 140 Meter hoch und deren Seiten bis zu 230 Meter lang sind. Es ist ein feierlicher Augenblick, zum ersten Mal im Leben vor den Grabmälern der Pharaonen Cheops (Khufu), Chephren und Mykerinos zu stehen. Denn alles an ihnen ist so unglaublich, dass sich selbst dem Ungläubigsten hier die Präsenz einer Art göttlichen Macht aufdrängt. Das sollen Menschen vor 4500 Jahren gebaut haben? Ohne Lastwagen, Planierraupen und Riesenkräne? Träum weiter!

Allein, es war so. Zehntausende Arbeiter haben die tonnenschweren Steinquader mit Schiffen über einen heute vertrockneten Nilarm aus Steinbrüchen hierher gebracht, mittels Rampen aus Nilschlamm und Sand übereinander getürmt und am Ende mit polierten, schneeweißen Kalkplatten verkleidet. Niemand weiß, wie viele von ihnen dabei gestorben sind.

Nur die Grabkammer des Herrschers ist heute zugänglich, durch stickige, steile Gänge in der Cheopspyramide, wo aber außer einem neonbeleuchteten Granitsarkophag nichts zu sehen ist. Viel schöner ist die Atmosphäre beim Spazieren um die Pyramiden. Pferdekutschen-Anbieter, Souvenirverkäufer, Kameltreiber und neugierige Schulklassen wuseln durcheinander. Die Stimmung schwankt zwischen Jahrmarkt und Ehrfurcht. Wer von der großen Sphinx, die Chephren darstellt, den schnurgeraden Prozessionsweg zu dessen Pyramide geht, der kann sich gut vorstellen, wie die Mumie des Pharaos mit großem Gefolge auf diesen letzten Weg gebracht wurde - vor 4500 Jahren.

Zur SZ-Startseite
Beautiful view on Gezira island over the Nile in Cairo at sunset, panorama from the Tower, Egypt, Beautiful view on Gezi

SZ PlusReise nach Ägypten
:Cheops und Chaos

Glänzende Hochhäuser direkt neben Slums, wildester Straßenverkehr neben den ehrwürdigen Pyramiden: Kairo mit seinen 20 Millionen Einwohnern ist eine Stadt der Extreme - und gerade deshalb einen Besuch wert.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: