Bauarbeiten in der Moosburger Innenstadt:Weingraben ist monatelang gesperrt

Bauarbeiten in der Moosburger Innenstadt: Der Weingraben in der Moosburger Altstadt wird von 20. März bis Ende Juli für den Verkehr gesperrt.

Der Weingraben in der Moosburger Altstadt wird von 20. März bis Ende Juli für den Verkehr gesperrt.

(Foto: Marco Einfeldt)

Im Herzen der Stadt wird auf einer Strecke von 260 Metern der löchrige Abwasserkanal aus den 1950er-Jahren durch einen neuen, zeitgemäßen ersetzt. Für den allgemeinen Verkehr bringt das deutliche Einschränkungen, für Anwohner soll die Belastung jedoch so gering wie möglich gehalten werden.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Eines der großen Themen in Moosburg ist seit Jahren die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. Auf einer der "Hauptdurchgangsstraßen", die nach Meinung vieler eigentlich keine solche sein sollte, wird diese nun Realität. Zumindest rund viereinhalb Monate lang. Von kommenden Montag, 20. März, bis Ende Juli wird der Weingraben komplett für den Verkehr gesperrt. Grund ist aber nicht etwa das Einrichten einer temporären Fußgängerzone oder dergleichen, sondern eine umfassende Erneuerung des dortigen Kanalsystems.

Eine TV-Befahrung und die Vermessung der Hauptkanäle und Anschlusskanäle haben ergeben, dass sich der Haupt- und die Anschlusskanäle in einem sehr schlechten Zustand befinden, wie Bürgermeister Josef Dollinger bereits im vergangenen November berichtet hat. Es wurde daher eine Planung für eine Kanalerneuerung in offener Bauweise erstellt. Die Kosten werden von Kläranlagen-Geschäftsführerin Angela Hagl mit 1,13 Millionen Euro beziffert. Darin sind die Ingenieurkosten allerdings noch nicht enthalten.

Der Kanal im Weingraben stammt aus den 1950er-Jahren, wie die Geschäftsführerin der SZ am Mittwoch sagte. Die Lebensdauer eines solchen Kanals betrage etwa 80 Jahre. Man habe auch in Erwägung gezogen, den alten Kanal noch einmal zu ertüchtigen, sagt Angela Hagl. Aber bei der TV-Befahrung habe man festgestellt, "dass das Betonrohr total zerfressen ist".

Nun sollen so genannte Hochlast-Steinzeugrohre mit Wandverstärkung eingebaut werden. Der besondere Clou ist, dass der neue Kanal nicht so tief gelegt werden muss wie der alte, der sich knapp vier Meter unter der Straßenoberfläche befindet. Stattdessen werden die alten Rohre verfüllt und die neuen einfach drübergelegt - was mehrerlei Vorteile mit sich bringt. Erstens, so die Kläranlagen-Geschäftsführerin, könne während der Bauarbeiten der alten Kanal angeschlossen bleiben und weiter Wasser durchfließen. Damit halte man die Beeinträchtigung für die Anwohner so gering wie möglich. Dadurch, dass man auf den alten Kanal drauf baut und nicht so weit in die Tiefe graben muss, sinke auch das Risiko archäologischer Funde, die die Bauarbeiten beinträchtigen und in die Länge ziehen könnten. Die Arbeiten werden laut Hagl von Archäologen begleitet.

Vor den einzelnen Häusern sollen Revisionsschächte eingebaut werden, um den Kanal "zukunftsfähig zu machen", wie die Geschäftsführerin sagt. Bei verstopften Hausanschlüssen wird immer von innen nach außen gespült. Dabei müsse man künftig nicht mehr rein ins Haus, um diese Arbeiten vom Keller aus zu erledigen, erklärt Hagl, sondern könne das über den Revisionsschacht erledigen.

Der erste Bauabschnitt beginnt am unteren Ende der Straße beim "Boban" und "Zum Hirschen"

Betroffen von der Kanalerneuerung im Weingraben ist ein 260 Meter langes Stück, das vom Café-Bistro Wochenblatt bis runter zum Restaurant Boban beziehungsweise Gasthaus "Zum Hirschen" reicht. Die Bauarbeiten, die in drei Abschnitte eingeteilt und Schritt für Schritt über die Bühne gehen sollen, werden am Montag von unten beginnen. Sobald ein Abschnitt fertig ist, kann dort der neue Kanal schon angeschlossen werden. Durch die Aufteilung in einzelne Abschnitte sei stets die Zufahrt über das Fingergäßl gesichert, so die Kläranlagen-Geschäftsführerin.

Die Stadt Moosburg weist in einer Mitteilung jedoch darauf hin, dass diese Zufahrt nur für Anlieger und nur für Fahrzeuge mit einer Breite unter 2,50 Metern gedacht ist. Die Gehwege bleiben laut Information der Stadt von der Sperrung unberührt. "Für die Müllabfuhr müssen bereits am Vortag die Tonnen beziehungsweise Gelben Säcke auf den Gehwegen bereitgestellt werden, dass die Firma diese zu den Sammelstellen bringen kann", heißt es in der Mitteilung weiter.

Laut Plan soll die Erneuerung des Kanals bis zum 28. Juli dauern. Nach Ende der Arbeiten soll eine provisorische Asphaltschicht aufgetragen werden, bis feststeht, welchen Straßenbelag der Weingraben endgültig bekommen wird.

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