Nachruf:Pionier der Agrarinformatik gestorben

Ludwig Reiner, ehemaliger Professor an der TU München, hat das Potenzial elektronischer Datenverarbeitung für den Agrarsektor früh erkannt.

Ludwig Reiner erkannte früh das Potenzial elektronischer Datenverarbeitung für den Agrarbereich, die TU München würdigt ihn als "Pionier der Agrarinformatik". Reiner hatte unter anderem umfangreiche Programme zur Auswertung der Landessortenversuche entwickelt, die mehr als zwei Jahrzehnte eingesetzt wurden. Am 6. März ist der ehemalige Weihenstephaner Professor im Alter von 86 Jahren gestorben.

"Mit Ludwig Reiner verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit und einen einzigartigen Kämpfer für einen nachhaltigen Pflanzenbau mit Hilfe moderner Technologien. Er war mit seinen Ideen seiner Zeit oft weit voraus", sagt Anton Mangstl, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter Reiners und selbst Spezialist für Agrarinformatik.

Geboren wurde Reiner in Riedlhütte im Bayerischen Wald. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung studierte er an der Universität Hohenheim und der TU München. 1965 wurde er mit der Entwicklung eines neuen Laborverfahrens zur Ermittlung der Brauqualität von Gerste promoviert. Danach war er an der Uni in Bonn tätig, 1969 kehrte er nach Weihenstephan zurück, habilitierte und wurde 1977 zum Professor ernannt.

Mit der Gründung der Lehreinheit Ackerbau und Versuchswesen, später in Lehreinheit Ackerbau und Informatik im Pflanzenbau umbenannt, legte er das Fundament für die Ausbildung vieler Weihenstephaner Agrarinformatiker. Als Autor und Herausgeber verfasste Reiner zahlreiche Publikationen.

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