Gewerkschaft Verdi:Wo und wann in den kommenden Tagen gestreikt wird

Kitas in Deutschland: Streik von Verdi

Eine Kindergärtnerin hält während eines Verdi-Streiks ein Kreuz hoch mit der Aufschrift "Vom Aussterben bedroht".

(Foto: Lars Klemmer/dpa)

Verdi erhöht in den Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber und ruft ständig woanders zum Streik auf. Ein Überblick über regionale Pläne.

Von Nadja Lissok

Langsam wird es unübersichtlich, eine Streikwelle folgt aktuell auf die nächste. Der Grund: Die Gewerkschaft Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Weil die Verhandlungen bislang erfolglos blieben, geht es weiter: Am 27. März könnte es zu einem flächendeckenden Streik im Verkehrssektor kommen. Daran würde sich auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG beteiligen.

Betroffen wäre neben der Deutschen Bahn auch der öffentliche Personennahverkehr, die Flughäfen und die Autobahngesellschaft des Bundes. Und auch bis dahin sind noch einige weitere regionale Arbeitsniederlegungen geplant. Ein Überblick, sortiert nach Bundesländern.

Baden-Württemberg

Am Freitag werden den ganzen Tag die Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden bestreikt. In Stuttgart wird es keinen regulären Flugbetrieb geben, teilte der Flughafenbetreiber mit. Es könnten nur Sicherheitslandungen sowie medizinische und militärische Flüge durchgeführt werden. Am Freitag waren regulär 169 Flugbewegungen geplant, von dem Warnstreik betroffen sind rund 20 000 Passagiere. In Karlsruhe/Baden-Baden waren am Mittwochabend noch keine Flugstreichungen bekannt.

Außerdem hat die Gewerkschaft die Beschäftigten aus der privaten Energiewirtschaft zu Warnstreiks aufgerufen. Diese sollen allerdings erst kommenden Mittwoch stattfinden.

Bayern

In Bayern sind für Donnerstag weitere Streiks in Krankenhäusern und Kliniken geplant, unter anderem in München, Kitzingen und Freising. Am Freitag ist der Schwerpunkt in München: In allen fünf Häusern der München Klinik werden Verwaltungsmitarbeiter, Therapeutinnen, Pflegekräfte und Küchenbeschäftigte die Arbeit ruhen lassen.

In Augsburg streiken am Donnerstag und Freitag außerdem die Ver- und Entsorgungsbetriebe. Verdi ruft die Mitarbeiter der Stadtwerke, der Abwasserbetriebe, der Abfallwirtschaft sowie der Straßenreinigung dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Der Nahverkehr sei nicht von Streiks betroffen, heißt es.

Am kommenden Dienstag (21. März) steht München ein Großstreiktag bevor: Zum Streik aufgerufen sind alle Verwaltungsbereiche der Stadt, Sozial- und Erziehungsdienst, der Abfallwirtschaftsbetrieb München, mehrere Gesellschaften der Stadtwerke, darunter auch die Bäder, München Klinik, Stadtsparkasse, Agentur für Arbeit und weitere Stellen. Nicht betroffen ist der öffentliche Nahverkehr, weil für ihn gesonderte Tarifverhandlungen laufen.

Niedersachsen und Bremen

Auch im Norden des Landes will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Am Mittwoch (22. März) wird es weitere Aktionen geben: Von der Ausweitung des Streiks betroffen seien auch in der kommenden Woche öffentliche Verwaltungen, der öffentliche Nahverkehr, Kitas und die Müllabfuhr. Verdi will zentrale Kundgebungen in Hannover und Bremen organisieren.

Erneut sollen Beschäftigte der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe und des Müllentsorgers Aha ihre Arbeit niederlegen. Verdi rechnet damit, dass am Mittwoch und Donnerstag in der Landeshauptstadt keine Busse und Bahnen fahren und der Müll liegen bleibt.

Nordrhein-Westfalen

Am Donnerstag, 16. März, soll laut Verdi der Nahverkehr in Düsseldorf bestreikt werden. Am kommenden Montag und Dienstag wird der Nahverkehr in Köln betroffen sein, wie die Kölner Verkehrsbetriebe mitteilten.

Für Freitag (17. März) ruft die Gewerkschaft in Köln auch Kitas zu Warnstreiks auf, wie die Stadt mitteilte. Außerdem sind an diesem Tag die Belegschaften an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn zum Streik aufgerufen. Aufgrund von Schichtdiensten beginne der Ausstand in Köln/Bonn in der Nacht von Donnerstag auf Freitag und ende in Teilbereichen in den frühen Morgenstunden am Samstag. Fluggäste müssten mit Verspätungen, Wartezeiten und Flugausfällen rechnen.

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