Kahlschlag bei Warenhäusern:Zwei bayerische Galeria-Filialen vor Schließung gerettet

Kahlschlag bei Warenhäusern: Die Galeria Kaufhof-Filiale in Erlangen soll nun doch bestehen bleiben. Das klang am Montag noch anders, nun machte der Vermieter Zugeständnisse.

Die Galeria Kaufhof-Filiale in Erlangen soll nun doch bestehen bleiben. Das klang am Montag noch anders, nun machte der Vermieter Zugeständnisse.

(Foto: Daniel Löb/dpa)

Die Warenhäuser in Bayreuth und Erlangen sollen geöffnet bleiben. In beiden Fällen wurde eine Übereinkunft mit dem Vermieter gefunden.

Galeria Karstadt Kaufhof wird in Bayern zwei Warenhäuser weniger schließen als noch zu Wochenbeginn angekündigt. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter blieben die Warenhäuser in Bayreuth und Erlangen erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Ebenfalls geöffnet bleiben demnach die Häuser in Oldenburg, Rostock und Leipzig.

Der Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) zeigte sich "wahnsinnig erleichtert". Er hatte schon Anfang der Woche, als die Streichliste bekannt geworden war, erklärt, dass er den Karstadt in seiner Stadt noch nicht aufgeben wolle. "Wir sind da ja schon seit Wochen dran", sagte er am Donnerstag. Nun sei in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Vermieter eine Lösung gefunden worden.

Damit sind 60 Arbeitsplätze in der oberfränkischen Stadt gerettet. Nun seien umfangreiche Umbaumaßnahmen geplant, ohnehin vorgesehen war, dass ein Rewe mit ins Gebäude einzieht. Der Karstadt sei eine Art Gegengewicht in der Fußgängerzone zum Einkaufszentrum an deren Ende, deswegen sei es wichtig, dass das Kaufhaus erhalten bleibe. "Nun liegt es auch an der Bevölkerung", sagte Ebersberger. Die dürfe nicht nur im Internet einkaufen.

Auch in Erlangen ist die Freude groß. Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) spricht von guten Nachrichten für die 80 Angestellten und für die ganze Stadt. Auch dort kam die Rettung durch ein Zugeständnis des Vermieters. Der löste die Erlanger Filiale offenbar aus einem größeren Vertrag mit mehreren Kaufhäuser heraus und macht so den Fortbestand möglich. Seines Wissens nach sei ein "längerfristiger Mietvertrag" abgeschlossen worden, sagte Janik.

Eine Verdi-Sprecherin teilte mit, die Gewerkschaft sehe das als gutes Vorzeichen für ihren Kampf um die Nürnberger Kollegen und Kolleginnen sowie die Filialen. Dort will das Unternehmen nach Ankündigung vom Montag zwei Standorte schließen.

Die Zahl der geplanten Filialschließungen bei Deutschlands letztem großen Warenhauskonzern verringert sich damit auf 47. Die Zahl der fortgeführten Häuser steigt auf 82. Galeria hatte am Montag angekündigt, 52 der zuletzt noch 129 Warenhäuser zu schließen. Auch tausende Arbeitsplätze sollen im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens gestrichen werden.

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