Australien:Millionen tote Fische treiben auf Fluss

Australien: Ein regelrechter Teppich aus toten Fischen treib im australischen Menindee einen Fluss herunter.

Ein regelrechter Teppich aus toten Fischen treib im australischen Menindee einen Fluss herunter.

(Foto: HANDOUT/AFP)

Eine Hitzewelle und die Überschwemmungen der letzten Zeit kosten massenhaft Fischen im Südosten von Australien das Leben. Die Anwohner sind vom Wasser des Flusses abhängig.

Eine Hitzewelle und die jüngsten Überschwemmungen haben in einer abgelegenen Region im Südosten Australiens ein Massensterben einheimischer Fische verursacht. Auf Fotos in örtlichen Medien ist zu sehen, wie ein regelrechter Teppich aus toten Fischen den Fluss Darling in der Nähe des kleines Ortes Menindee im Bundesstaat New South Wales hinuntertrieb. Der Sender ABC schrieb am Samstag, in Menindee habe es bereits in früheren Jahren wiederholt Fischsterben gegeben, doch das jetzige Ausmaß stelle laut Behörden alles in den Schatten. Die Nachrichtenagentur AAP schrieb von "Millionen" toten Fischen.

Der Tod der Fische sei wahrscheinlich auf die Hitze und den niedrigen Sauerstoffgehalt im Wasser zurückzuführen, der durch die zurückgehenden Überschwemmungen entstanden sei, teilte das Ministerium für Landwirtschaft und Fischerei mit. Verendet seien neben Karpfen auch Süßwasserheringe, Murray-Dorsche und Barsche. Für das Wochenende wurden in der Region Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius erwartet, wie ABC weiter schrieb.

In dem Ort leben rund 500 Menschen, die stark vom Wasser des Flusses abhängig sind. Dem Ministerium zufolge ist das Fischsterben deswegen besonders beunruhigend. Ein Anwohner sagte der BBC: "Wir verwenden das Flusswasser zum Waschen und Duschen." Das sei nun nicht mehr möglich.

Australien: Die toten Fische hinterlassen einen schlimmen Gestank.

Die toten Fische hinterlassen einen schlimmen Gestank.

(Foto: GEOFFREY LOONEY/dpa/AAP)

"Der Gestank war schrecklich", sagte der einheimische Naturfotograf Geoff Looney nach Angaben von AAP, nachdem er am Donnerstag eine riesige Ansammlung toter Fische bei Menindee entdeckt hatte. "Ich musste mir fast eine Maske aufsetzen." Während der schweren Dürre Ende 2018 und Anfang 2019 starben laut AAP in dem Fluss massenhaft Fische.

Australien leidet ganz besonders unter dem Klimawandel - Hitzewellen, Buschbrände und Hochwasser sind die Folge. Bereits im Januar gab es nach den schweren Überschwemmungen im südlichen Bundesstaat Victoria Berichte über unzählige tote Karpfen aus dem Fluss Murray, die auf Koppeln lagen und in der Sonne verrotteten.

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