Midissage:Kubistische Ortsansichten

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Der Margreider Platz in Ottobrunns Zentrum, gemalt von Wout Wolters. (Foto: Gemeinde Ottobrunn)

Der Ottobrunner Maler Wout Wolters präsentiert in einer Ausstellung Bilder mit Motiven seines langjährigen Wohnorts. Die Gemeinde erhält die Arbeiten als Schenkung.

Es gibt Orte, die sind zu Tode fotografiert und auch als malerisches Sujet inzwischen ein wenig abgeschmackt: Paris, Venedig oder die Toskana gehören dazu. Ottobrunn droht diese Gefahr (noch) nicht. Die Gemeinde im Münchner Südosten ist als Spielwiese für Motive schon allein deswegen spannend, weil sie eher selten in den Genuss kommt, von Künstlern auf Leinwand festgehalten zu werden.

Der Ottobrunner Künstler Wout Wolters hat das indes immer wieder getan und 13 seiner Werke sind derzeit im Rathaus der Gemeinde zu bestaunen. Es sind Bilder, die den Ort in bunten, lichten, zart-flirrenden Farben zeigen, quasi kubistisch komponiert: Motive wie das Rathaus oder die Arkaden des Margreider Platzes. Der 1933 geborene Künstler, der mehrere Jahrzehnte in Ottobrunn wohnte, arbeitete und malte, wird Bayern in hohem Alter verlassen, ihn zieht es zurück in seine Heimat nach Norddeutschland.

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Anlässlich des Abschieds beschloss der 90-Jährige, der Gemeinde diese künstlerischen Arbeiten als Schenkung zu überlassen. Am Donnerstag, 30. März, findet im Rathaus von 17.30 Uhr an eine Midissage statt, bei der Bürgermeister Thomas Loderer einige Worte an den Künstler und die Ausstellungsbesucher richten wird. Außerdem hält die Kunsthistorikerin Tabea Förth eine kurze Laudatio.

Wout Wolters selbst hat über seine kreative Herangehensweise unmissverständliche Worte gefunden, die auf seiner Homepage zitiert sind: "Klarheit und Eindeutigkeit im künstlerischen Ausdruck sind für mich ein wesentliches Anliegen. Die gesamte Bildgestaltung, Formen und Farben haben sich diesem Anspruch zu unterwerfen. Es ist mein Ziel, jedem Bild seine eigene kompositorische Geschlossenheit zu geben."

Nach den Reden hat das Publikum die Gelegenheit, bei einem Glas Sekt miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Bilder können bis zum 28. April während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

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