Die Poetisierung der Wirklichkeit: Dieses Anliegen haben drei Hörstücke gemeinsam. Der Schriftsteller Raoul Schrott nimmt eine Inventur des Sommers vor und spricht dabei vor allem über das, was er nicht vorfindet, das Abwesende also und das Versteckte (DLF Kultur, Sonntag, 18.30 Uhr). Die Künstler Christoph Korn und Lasse-Marc Riek rufen in ihrem dreieinhalbstündigen Stück series invisible Verschwundenes an konkreten Orten an - eine akustische Geisterbeschwörung (SWR 2, Samstag, 23.03 Uhr). Viel inhärente Reibung erzeugt die Hörspielfassung von Ezra Pounds Cantos (HR 2, Samstag, 22 Uhr).

Männer, Frauen, Politik und die Liebe

Politics - What's Love got to do with it, das möchte die Autorin Mithu Sanyal in ihrem Essay herausfinden (SWR 2, Sonntag, 23.03 Uhr). Eine Reise in die Untiefen des Patriarchats unternehmen Lorenz Schröter und Nick-Julian Lehmann in ihrem Feature Giftige Männer (DLF, Freitag, 20.05 Uhr). Von solchen können auch Reinigungskräfte in Hotels erzählen. Aus Interviews mit einigen dieser Frauen hat die Werkgruppe 2 das Hörspiel Bitte nicht stören destilliert (DLF Kultur, Mittwoch, 22.03 Uhr). Ebenfalls von Lorenz Schröter: All-Girl-Underground 1980 über die Frauen der Punkband Mania D. (DLF, Sonntag, 20.05 Uhr).

Tanzen oder trauern

Ein Nachkriegs-Hörspiel aus dem Jahr 1949, von Hans Hilpert inszeniert mit der Musik von Hans Werner Henze: Das Bergwerk von Falun, eine Schauergeschichte Hugo von Hofmannsthals. Die Radiofassung streicht den existenziellen Charakter der Geschichte heraus (Bayern 2, Samstag, 15.05 Uhr). Ganz konkret mit der Erinnerung an den Holocaust setzt sich das zweiteilige Hörspiel Monster von Yishai Sarid auseinander (WDR 3, sonntags, 19.04 Uhr). Ein Kontrastprogramm: "Da haben Sie alles, was das Radio zum Tanzen bringt", hat Hans Magnus Enzensberger über seine dreiteilige Radiobearbeitung von Denis Diderots Schelmengeschichte Jakob und sein Herr gesagt (SR 2, sonntags, 17.04 Uhr).