50. Todestag:Die besten Picasso-Ausstellungen

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Mag Picasso nicht: Hannah Gadsby bei einem Comedy Special aus dem Jahr 2020. (Foto: Ali Goldstein/NETFLIX 2020)

Von Basel über New York nach Paris: eine internationale Auswahl im Jubiläumsjahr.

Von Catrin Lorch

Dass eine Jubiläums-Ausstellung nicht zwangsläufig eine Hommage sein muss, will das New Yorker Brooklyn Museum beweisen. Dort haben die Kuratorinnen Catherine Morris und Lisa Small sich den australischen Comedy-Star Hannah Gadsby ins Team geholt, eine notorische Picasso-Hasserin. Zur Frage, ob man die Kunst und den Menschen trennen kann, spricht Gadsby etwa gern ausführlich über Mittfünfziger, die Minderjährige - wie in Picassos Fall Marie-Thérèse Walter - verführen (2. Juni bis 24. September).

Die Spannung zwischen dem Maler und seinem Modell machte der Künstler am Ende seines Lebens dann selbst zum Thema seiner Gemälde: "Le peintre et son modèle". (Foto: Mathieu Rabeau / Sucession Picasso 2023 / VG Bildkunst, Bonn 2023)

Doch die meisten Museen werden zum 50. Todestag Picassos eher konservative Sichtungen des Œuvres vornehmen. Nach den schönen Ausstellungen in der Fondation Beyeler in Basel ( bis zum 1. Mai) und "Der andere Picasso. Keramische Arbeiten und Werke auf Papier" auf der Moritzburg in Halle ( noch bis 21. Mai) sind die großen Setzungen für den Sommer und Herbst zu erwarten: In New York eröffnet das Guggenheim Museum am 12. Mai "Der junge Picasso in Paris" (bis 6. August), das Museum of Modern Art schließt mit "Picasso in Fontainebleau" vom 1. Oktober an (bis zum 2. Februar).

Das wichtigstes Ereignis wird wohl "Picasso. 2023 Zeichnungen" im Centre Pompidou

Spanien huldigt dem nationalen Genie ebenfalls mit großen Projekten: Das Museo Nacional del Prado in Madrid präsentiert seine Arbeiten zusammen mit Werken von El Greco (13. Juni bis 17. September). Vom 14. November an wird ebenfalls im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia - wo auch Guernica dauerhaft gehängt ist - der Beginn des Kubismus untersucht mit der Ausstellung "Picasso 1906: Die große Transformation" (bis 4. März 2024). Fast gleichzeitig läuft im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza "Picasso. Das Heilige und das Profane" (4. Oktober bis 14. Januar 2024).

Farbe feiern: Der Modedesigner Paul Smith hat "Célébration" kuratiert. (Foto: Voyez-Vous/Vinciane Lebrun/ Succession Picasso 2023 / VG Bildkunst, Bonn 2023)

Die Ausstellung "Célébration. Farben in die Sammlung! Kuratiert von Paul Smith" ist noch bis zum 27. August im Pariser Musée Picasso zu sehen, die Ausstellung "Picasso und die Prähistorie" im Musée de l'Homme bis zum 12. Juni. Wichtigstes Ereignis im Jubiläumsjahr wird wohl der Beitrag des Centre Pompidou, das am 18. Oktober mit einer "Picasso. 2023 Zeichnungen" eröffnet (bis 22. Januar 2024).

Für das deutsche Publikum wird das Von der Heydt-Museum in Wuppertal das Jubiläumsjahr beschließen mit einer Gegenüberstellung "Pablo Picasso - Max Beckmann" (17. September bis 7. Januar 2024). Es fällt auf, dass sich keine der Ausstellungen noch mit dem Thema Picasso und seine Frauen beschäftigen mag. Endlich. Die einzige Beziehung, die eine eigene Betrachtung wert scheint, ist die Freundschaft mit der Schriftstellerin Gertrude Stein, die das Pariser Musée de Luxembourg mit "Gertrude Stein et Picasso. Die Erfindung der Sprache" untersucht (13. September bis 28. Januar 2024).

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