Erzbischof Georg Gänswein hofft auf eine Entscheidung über seine künftige Aufgabe bis Pfingsten. Dass Papst Franziskus ihn als Nuntius nach Costa Rica schicke, glaube er jedoch nicht, sagte der frühere Sekretär von Papst Benedikt XVI. in Wien. Entsprechende Medienberichte wies Gänswein zurück. "Ich halte das einfach für Fake News. Ich weiß davon nichts", sagte er.
"Ich brauche noch etwas Zeit, um Ihnen eine neue Aufgabe zu geben", habe ihm Franziskus Anfang März bei einer persönlichen Unterredung gesagt, so der deutsche Geistliche weiter. Bei dieser Audienz habe er dem Papst auch über seine Aufgabe als Testamentsvollstrecker des an Silvester gestorbenen Benedikt XVI. berichtet und mitgeteilt, dass alles "ziemlich abgewickelt" sei.
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Gänswein erinnerte daran, dass er formal noch immer Präfekt des Päpstlichen Hauses sei, jedoch vom Dienst freigestellt. Der 66-Jährige arbeitete fast 20 Jahre für Benedikt XVI. - auch vor und nach dem Pontifikat. Seit 2013 diente er gleichzeitig Franziskus als Haus-Präfekt. 2020 beurlaubte der Papst Gänswein von diesem Amt, damit der sich ganz dem emeritierten Kirchenoberhaupt widmen könne.
Im März hieß es in dem spanischsprachigen Religionsportal "Religion Digital", Gänswein könnte Vatikanbotschafter in Costa Rica werden. Demnach habe der Heilige Stuhl bei den Behörden dort die staatliche Erlaubnis für die Personalie erbeten, berichtete das Portal unter Berufung auf anonyme kirchliche Quellen. Es sei üblich, dass diese Anfrage nicht beantwortet werde; dies könne der Vatikan als Freigabe auffassen, hieß es.