Zentralrat der Juden in Deutschland:Spekulation um Knobloch

Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, wird offenbar gedrängt, im November nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. Es kursiert das Wort "Intrige".

Matthias Drobinski

Charlotte Knobloch, die Präsidentin des Zentralrats der Juden, wird offenbar von Mitgliedern des eigenen Zentralrats gedrängt, im November nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.

Charlotte Knobloch bei der Eröffnung der neuen Synagoge in Osnabrück. (Foto: Foto: dpa)

Die Wochenzeitung Die Zeit meldete unter Berufung auf Zentralratskreise, die 77-Jährige sei zum Verzicht bereit. Knobloch sagte am Mittwoch: "Ich will mich an den derzeitigen Spekulationen nicht beteiligen. Meine Amtszeit läuft bis November. Ich werde in Kürze mit den zuständigen Gremien Gespräche führen."

Auch Zentralrats-Vizepräsident Dieter Graumann, der als möglicher Nachfolger gilt, wollte auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung die Meldung "nicht kommentieren".

Mehrere Zentralrats-Mitglieder sagten der SZ, es gebe "Intrigen" gegen Knobloch.

Das Klima im Zentralrat sei "furchtbar"; Knobloch, ihre Stellvertreter Graumann und Salomon Korn sowie Generalsekretär Stephan Kramer hätten "Schwierigkeiten miteinander". Knobloch wurde 2006 gewählt. Sie gehört zur Generation der Holocaust-Überlebenden.

© SZ vom 4.2.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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