96 verpfuschte OPs:Folter statt Schönheit

Mit seinen Methoden soll er wieder und wieder Frauen in Lebensgefahr gebracht haben: Jetzt hat die Polizei den flüchtigen Chirurgen an der Costa Brava festgenommen.

Nach mehrwöchiger Flucht hat die Polizei einen Schönheitschirurgen aus Frankreich gefasst. Er soll 96 Frauen entstellt haben, berichtet die spanische Tageszeitung El País.

96 verpfuschte OPs: Infektionen, starke Schmerzen: Schönheitschirurg Michel M.

Infektionen, starke Schmerzen: Schönheitschirurg Michel M.

(Foto: Foto: AFP)

Der 59 Jahre alte Michel M. sei in einer Wohnung im spanischen Empuriabrava festgenommen worden, teilte die französische Polizei mit. M. hatte sich Ende Juli abgesetzt.

Er steht seit Juni in der südfranzösischen Hafenstadt vor Gericht, weil er dutzende Patientinnen nicht nur entstellt, sondern auch in Lebensgefahr gebracht haben soll. Ihm drohen vier Jahre Haft.

Der Angeklagte hatte in dem Prozess alle Vorwürfe als Teil einer Intrige gegen ihn zurückgewiesen und sich als "einen der größten Schönheitschirurgen der Welt" bezeichnet.

M. nahm laut Anklage zwischen 2000 bis 2004 unter widrigsten medizinischen und hygienischen Umständen Eingriffe vor. Seine Klinik hatte demnach seit 1995 keine Zulassung mehr.

Die 96 Kläger machen M. für Infektionen und starke Schmerzen wegen unzureichender Narkose verantwortlich. Einige warfen ihm gar "Folter" vor. Die Staatsanwaltschaft hatte mit vier Jahren Gefängnis und 75.000 Euro Geldbuße die Höchststrafe für M. gefordert.

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