Mitten in Fürstenfeldbruck:Wer findet die meisten Weißpopo-Hummeln?

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Eine Erdhummel sitzt auf einer Distelblüte. An ihrem weißen Hinterteil und den gelben Querbinden ist sie gut zu erkennen. (Foto: Angela Maurer)

Der Landesbund für Vogelschutz bittet darum, bis 11. Juni Insekten zu zählen und zu melden. Eine zweite Runde folgt im August.

Kolumne von Ingrid Hügenell

In der Familie heißt sie immer schon Weißpopo-Hummel. Sie ist ein großes, flauschig wirkendes Insekt. Außer am zufriedenen Brummen und der schieren Größe erkennt man sie leicht an ihrem weißen Popo (sic!) und den beiden gelben Querbinden. Prosaischere Menschen haben ihr den Namen "Erdhummel" gegeben, lateinisch Bombus terrestris, weil sie ihr Nest im Boden baut. Ihre Verwandten kann man ebenfalls an der Farbe des Popos erkennen: Die Ackerhummel hat einen gelben Hintern, die Steinhummel einen roten.

Die Leute, die beim Landesbund für Vogelschutz die Mitmachaktionen organisieren, wissen um die entscheidende Bedeutung der Hummelpopos. Sie rufen deshalb mit den Worten "Hummeln am Hintern erkennen" zum Insektensommer 2023 auf. Noch bis 11. Juni sollen die Menschen eintauchen in das Reich der Insekten und die Sechsbeiner eine Stunde lang im Garten, am Wald oder auf der Wiese hinterm Haus zählen, ganz ähnlich wie bei den Vogelzählungen. Die Weiß-Popo-, äh, Erdhummel, ist dort häufig zu sehen. Auch Schmetterlinge, Käfer und Wanzen sollen erfasst werden. Die Beobachtungen können online gemeldet werden unter www.lbv.de/insektensommer. Dort findet man auch eine Beschreibung von acht "Kernarten".

Die Hainschwebfliege sieht einer Wespe ähnlich, ist aber völlig harmlos. Ihre Larven fressen Blattläuse. Die erwachsenen Tiere saugen Nektar, hier auf einer Habichtskraut-Blüte. (Foto: Eberhard Pfeuffer/LBV)

Es gibt jede Menge zu entdecken im Reich der Insekten: Rund 33 000 Arten allein in Deutschland. Aber sie werden seltener. Die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden auch auf öffentlichen Flächen und in Privatgärten führen ebenso zu ihrem Verschwinden wie der Verlust von Hecken und blütenreichen Säumen in der Landschaft. Die Weißpopo- oder Erdhummel kann man recht einfach zufrieden stellen. Sie ernährt sich von Nektar und Pollen und ist dabei nicht sehr wählerisch. Wer ihr Akelei und Rotklee, Disteln, Beerensträucher, Obstbäume und generell heimische Pflanzen bietet, kann sie bald beobachten. Erdhummeln bauen ihre Nester gerne in verlassenen Mauselöchern.

Weil sich die Insektenzusammensetzung im Laufe des Sommers ändert - einige Arten kommen vor allem im Frühsommer vor, andere erscheinen erst im Hochsommer - folgt eine zweite Runde des Insektensommers von 4. bis 13. August.

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