Banken:Commerzbank strickt ihr Filialnetz um

Die Commerzbank baut ihr bundesweites Filialnetz um: Nach Informationen der SZ soll die Zahl der Gebietsfilialen deutlich reduziert werden.

Martin Hesse

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung ist geplant, die Zahl der Gebietsfilialen von derzeit 19 auf künftig zehn zu kürzen. In welchem Umfang dabei Arbeitsplätze wegfallen, ist noch unklar.

Banken: Die Commerzbank baut um und reduziert ihre Gebietsfilialen.

Die Commerzbank baut um und reduziert ihre Gebietsfilialen.

(Foto: Foto: ddp)

Einerseits sollen offenbar Stellen in der Verwaltung gestrichen werden, andererseits werden andere Niederlassungen aufgewertet, sodass neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Bereits in den nächsten Tagen will die Commerzbank die Pläne publik machen. Das Geldinstitut wollte sich nicht zu dem Thema äußern.

Aufgaben umverteilen

Die Neuordnung des Netzes soll von Anfang 2009 an umgesetzt werden. Offenbar geht es aber nicht darum, einen großen Teil der Gebietsfilialen zu schließen. Vielmehr will die Bank Aufgaben umverteilen: Einige Niederlassungen verlieren dabei den Status einer Gebietsfiliale.

In der historisch gewachsenen Struktur der Bank sind die Gebietsfilialen nach geografischen Kriterien gestreut. Künftig will die Bank sich stärker daran orientieren, welche Produkte und Dienstleistungen in bestimmten Regionen besonders gefragt sind. "Es macht nicht unbedingt Sinn, jedes Produkt überall anzubieten", heißt es aus der Bank. Deshalb werden bestimmte Aufgaben stärker in den verbleibenden Gebietsfilialen gebündelt. Offenbar soll beispielsweise in Bayern die Gebietsfiliale in Nürnberg zu Lasten der Niederlassung in München weiter an Gewicht gewinnen.

In Arbeitnehmerkreisen sorgen die Pläne der Bank für Unruhe. Mitarbeiter sehen in den Überlegungen einen Hinweis darauf, dass die Commerzbank einen größeren Stellenabbau zumindest vorbereitet. Einige erkennen in der Neuorganisation auch einen Zusammenhang mit den Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der Dresdner Bank. So sei es in der neuen Struktur einfacher, einen weiteren Personalabbau voranzutreiben, sollte es zu einer Fusion mit der Tochter des Versicherungskonzerns Allianz kommen. Die Verhandlungen waren zuletzt ins Stocken geraten, weil sich die Bewertung der beiden Kreditinstitute wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten als schwierig erweist.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: