Unfall:Rolltreppe trennt Bub Finger ab

Ein zweijähriger Bub hat sich auf einer Rolltreppe den kleinen Finger abgetrennt. Der Vater brachte ihn ins Krankenhaus, dann fuhr er zum Marienplatz zurück und suchte nach dem Finger.

Merle Schmalenbach

Der Unfall geschah am Marienplatz, auf der Rolltreppe zwischen S-Bahn und U-Bahngeschoss. Der Junge war mit seinen Eltern aus der S-Bahn Richtung Ostbahnhof angekommen. Sie hatten die Rolltreppe gerade verlassen, da riss sich der Bub los und griff in die Stufen. Dabei klemmte er sich den Finger der linken Hand ein, die Rolltreppe amputierte ihn am Gelenk.

Der Vater, ein 46-Jähriger Serbe, zog das Kind sofort weg und brachte es mit dem Taxi ins Krankenhaus. Dann fuhr er zum Marienplatz zurück und suchte mit der Polizei nach dem Finger. Die Feuerwehr stemmte die Bodenplatte an der Rolltreppe auf, darunter lag der Finger im Schmutz.

Die Helfer legten ihn in einen speziellen Kühl-Behälter, brachten ihn mit Blaulicht ins Krankenhaus. Die Ärzte zeigten sich zuversichtlich: Der Zeitraum zwischen Abriss des Fingers und Operation sei kurz genug, um den Finger wieder anzunähen.

Nach dem Unfall untersuchte der TÜV die Rolltreppe. Fehler der Anlage konnten die Prüfer dabei ausschließen, teilte die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG mit.

Immer wieder kommt es an Rolltreppen zu Unfällen: Gerade Kleinkinder können sich leicht die Finger in den Rillen einklemmen, deshalb sollten sie möglichst auf den Arm genommen werden, ebenso wie Hunde. Doch auch Erwachsene müssen aufpassen: Wer Gummistiefel trägt, kann leicht steckenbleiben, das gilt auch für Gehhilfen. Sogar Kordeln und offene Schuhbänder können bei der Fahrt auf der Rolltreppe schnell gefährlich werden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: