Diebstahl in Auschwitz:Schweden ermitteln gegen Neonazis

Anschlagspläne schwedischer Neonazis könnten hinter dem Diebstahl des Schriftzugs "Arbeit macht frei" aus der KZ-Gedenkstätte Auschwitz stecken.

Der schwedische Geheimdienst fahndet Medienberichten zufolge nach Hintermännern des Diebstahls des Schriftzuges "Arbeit macht frei" vom Eingangstor der KZ-Gedenkstätte Auschwitz.

Der Schriftzug "Arbeit macht frei" über dem Eingangstor zum früheren Konzentrationslager Auschwitz war in der Nacht zum 18. Dezember entwendet worden. (Foto: Foto: AP)

Ein Sprecher des polizeilichen Geheimdienstes Säpo wollte in Stockholm zu entsprechenden Presseberichten nicht direkt Stellung nehmen. Er bestätigte aber ausdrücklich, dass der Geheimdienst Berichten über angebliche Pläne für Anschläge schwedischer Neonazis gegen den Reichstag, das Außenministerium sowie die Wohnung von Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt nachgehe.

Die Boulevardzeitung Aftonbladet hatte berichtet, dass eine Nazigruppe diese Anschlagspläne mit dem Verkauf des Auschwitz-Schildes an einen ausländischen Rechtsextremisten finanzieren wollte. Die polnische Staatsanwaltschaft in Krakau hat am Dienstag ein Rechtshilfeersuchen an Schwedens Justizministerium angekündigt.

Die historische Aufschrift zur Verhöhnung der Gefangenen in Auschwitz und dem Vernichtungslager Birkenau war in der Nacht zum 18. Dezember entwendet worden. Fünf mutmaßliche Diebe wurden drei Tage später festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der beschädigte Schriftzug wurde in einem Wald gefunden.

© sueddeutsche.de/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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