Panorama kompakt:Vierfachmord "aus Liebe"

Innige Freundschaft könnte das Motiv für die Bluttat von Eislingen sein, in Peru sitzen Tausende Touristen fest und in Thüringen finden Polizisten eine Babyleiche.

Der geständige Vierfachmörder von Eislingen hat die kaltblütige Tat vermutlich aus Liebe zu seinem Freund begangen. "Aus Liebe zum Andreas", zitierte das Landgericht Ulm den von Frederik B. kurz nach der Tat in einer schriftlichen Stellungnahme angegebenen Grund für das Verbrechen.

Panorama kompakt, dpa

Blumen am Grab der getöteten Familie: Frederik B. hat den Vierfachmord vermutlich aus Liebe zum Sohn der Familie begangen.

(Foto: Foto: ddp)

Allerdings widersprechen die frühen Vernehmungsprotokolle der Polizei auch der Haupttäterschaft von Frederik B. - und belasten den Sohn der ermordeten Familie H. schwer: Gegenüber der Polizei sagte Frederik H. unmittelbar nach der Tat, er habe lediglich auf die Mutter seines Freundes geschossen. Im Prozess gestand Frederik H. später jedoch, die Eltern und Schwestern seines Freundes Andreas H. auf dessen Bitten Mitte April 2009 erschossen zu haben.

Ein Polizist, der vor dem Landgericht als Zeuge auftrat, sagte aus, Frederik B. habe in einer Vernehmung erzählt, er und Andreas H. seien bei einem Mallorca-Urlaub mit der Familie H. im Jahr 2008 von Andreas Vater im Bett erwischt worden. Auf die Frage, ob sie intim gewesen seien, habe Frederik B. genickt, erzählte der Polizist. Beziehungen mit Mädchen soll Andreas H. lediglich als Alibi geführt haben. "Er wollte nicht, dass es jemand erfährt", habe Frederik B. das Doppelleben seines Freundes kommentiert.

Zwei Tote bei Überschwemmungen in Peru

Nach den verheerenden Überschwemmungen haben die peruanischen Behörden per Helikopter viele Touristen ausgeflogen, die bei der alten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu festgesessen hatten. Die Bahnlinie nach Machu Picchu war am Sonntag durch Erdrutsche blockiert worden. Ob auch Deutsche dort festsaßen, war zunächst unklar.

Am Vortag war bekanntgeworden, dass eine argentinische Urlauberin und ihr peruanischer Führer durch einen Erdrutsch in der Nähe der Anden-Stadt ums Leben gekommen waren. Damit erhöht sich die Zahl der durch die Überschwemmungen in Peru ums Leben gekommenen Menschen auf insgesamt acht.

Polizei entdeckt Babyleiche im Kühlschrank der Mutter

Bei der Durchsuchung eines Wohnungskellers in Mühlhausen in Thüringen hat die Polizei in einem Kühlschrank eine Babyleiche entdeckt. Unklar war zunächst, ob der männliche Säugling nach der Geburt gelebt hat, wie die Staatsanwaltschaft Mühlhausen mitteilte. Aufschluss darüber soll eine Obduktion der Leiche bringen. Die 21-jährige Mutter des toten Kindes wird psychiatrisch behandelt.

14 Menschen in China von Lawine getötet

Im Westen Chinas sind 14 Menschen in einer Lawine ums Leben gekommen. Die Lawine ging in der Präfektur Yili in der Provinz Xinjiang im Grenzgebiet zu Kasachstan nieder. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Damit stieg die Zahl der Toten durch die extreme Kältewelle in China auf mindestens 27. Seit dem Jahreswechsel hat der Schnee das Land fest im Griff: Bereits wenige Tage zuvor waren in Xinjiang zwölf Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen. Vielerorts kam es zu Verkehrschaos und Stromausfällen. Bei einem Besuch in den betroffenen Gebieten sagte Regierungschef Wen Jiabao am Wochenende Hilfsgelder zu.

Gefängnis-Ausbrecher in Essen festgenommen

Acht Tage nach dem Ausbruch von zwei Häftlingen aus dem Gefängnis in Münster ist einer der Männer geschnappt worden. Am Mittwochnachmittag hätten Beamte den 34-jährigen Besim D. bei einer Fahrzeugkontrolle in Essen verhaftet, teilte die Polizei in Münster mit. Besim D. sei in Begleitung einer Frau im Auto unterwegs gewesen - auch seine Begleiterin wurde in Polizeigewahrsam genommen. Von dem zweiten Häftling fehle allerdings weiterhin jede Spur, sagte der Polizeisprecher. Details zur Festnahme wollte er nicht nennen. Die beiden Häftlinge waren am 19. Januar durch ein vergittertes Oberlicht einer Toilette im Werkstattbereich der JVA entkommen. Über eine Regenrinne kletterten sie ins Freie. Die Ausbrecher saßen wegen Einbruchs und Diebstahls ein und wurden als nicht gewalttätig eingeschätzt.

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