Peru: Machu Picchu:Kinder und Alte zuerst

Nach schweren Regenfällen sind in Peru tausende Urlauber in der Nähe der Inka-Stadt Machu Picchu von der Außenwelt abgeschnitten und müssen mit Hubschraubern gerettet werden.

Überschwemmungen und Erdrutsche haben einen Ort in der Nähe der Touristenattraktion Machu Picchu unzugänglich gemacht, Agua Calientes ist von der Außenwelt abgeschnitten. Touristen aus Europa, den USA und Lateinamerika würden von Armee und Polizei mit Hubschraubern aus Aguas Calientes fortgebracht, teilten die Behörden mit.

Zunächst seien 20 der 1945 eingeschlossenen Urlauber nach Ollantaytambo geflogen worden, von dort soll es auf dem Landweg weiter nach Cusco gehen. Bei der Rettungsaktion haben nach Angaben der Behörden Kinder und ältere Menschen Vorrang.

Bis zu ihrem Abflug blieben die betroffenen Urlauber in Hotels, Pensionen und im Bahnhof von Aguas Calientes, erklärte Tourismusminiser Martín Pérez. Die Lebensmittelvorräte in dem Ort reichten für Urlauber und Einwohner noch drei bis vier Tage.

Die Zugstrecke bis Agua Calientes ist die einzige Verbindung auf dem letzten Teil der Strecke von der Stadt Cuzco zu den Ruinen von Machu Picchu. "Viele Menschen haben keine Dollar oder peruanischen Soles mehr und betteln um Essen oder Wasser für ihre Kinder oder eine Unterkunft", sagte der mexikanische Tourist Alva Ramirez telefonisch aus einer Herberge. "Andere liegen auf dem Boden des Bahnhofs und warten." Ramirez sagte, die Unterkünfte seien alle belegt.

Eine Sprecherin von Perurail erklärte, es werde rund um die Uhr gearbeitet, um die Strecke wieder freizubekommen.

Aguas Calientes liegt nur etwa einen Kilometer von der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu entfernt, die zahlreiche Touristen aus dem Ausland anlockt. Die Sehenswürdigkeit sollte zunächst drei Tage lang geschlossen bleiben.

Die Eisenbahnstrecke zwischen Machu Picchu und der Provinzhauptstadt Cusco war zunächst weiter unterbrochen, wie die Bahngesellschaft PeruRail mitteilte. Auch die Verkehrsflüge zwischen Cusco und der peruanischen Hauptstadt Lima wurden gestrichen.

In Cusco selbst fiel in 40 Prozent der Gebäude die Versorgung mit Trinkwasser aus. Den Überschwemmungen waren die schwersten Regenfälle in der Region seit 15 Jahren vorangegangen. Über die Andenregion Cusco wurde für 60 Tage der Notstand verhängt.

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