Rechtsradikales Wahlbündnis:NPD will "nationale Volksfront" vergrößern

Die Republikaner-Führung will dem Wahlbündnis mit der NPD bislang nicht beitreten. Nun umwirbt die NPD die Deutsche Partei (DP) und die Deutsche Soziale Union (DSU). Sollten diese dem Bündnis beitreten, gerieten die Republikaner in Zugzwang.

Nach dem Bündnis mit der DVU setzt die NPD ihre Bemühungen um eine Kooperation mit anderen rechten und ultrarechten Kräften offenbar fort.

Wie die Berliner Zeitung unter Berufung auf einen Parteisprecher berichtet, führen die Nationaldemokraten derzeit Vorgespräche mit Mitgliedern der Deutschen Partei (DP) und der Deutschen Sozialen Union (DSU).

Dabei geht es der NPD offenbar weniger um deren geringe Wählerschaft - die DP ereichte bei der letzten Europawahl 0,2 Prozent, die DSU bei der Landtagswahl in Sachsen 0,5 Prozent. Vielmehr plant die NPD der Berliner Zeitung zufolge einen Keil zwischen Republikaner und DP und DSU zu treiben.

Deren drei Parteivorsitzende hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung vom 1. November strikt gegen eine nationale Volksfront mit NPD und DVU ausgesprochen.

Die Vorsitzenden der DSU und DP relativierten schon wenige Tage nach der Erklärung ihre Abgrenzung auf Druck der Parteibasis. Es sprächen sich auch immer mehr Mitglieder der Republikaner für eine Zusammenarbeit mit der NPD aus oder forderten zumindest eine innerparteiliche Debatte darüber.

Nach DVU und Kameradschaften nun die NP und DSU

Bislang hat die NPD Kooperationsvereinbarungen mit der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) und den meist in freien Kameradschaften organisierten parteiunabhängigen Neonazis getroffen.

Ziel sei es, diese "Nationale Volksfront" auf eine breitere Basis zu stellen als bislang, sagte der Parteisprecher.

Wie die Berliner Zeitung weiter berichtet, hat unterdessen ein von Republikanern und DP-Mitgliedern dominierter "Kongress Deutscher Patrioten" in einer per Internet verbreiteten Erklärung dazu aufgerufen, "den Grundstein für eine neue patriotische Bewegung" in Deutschland zu legen.

Zu diesem Zweck solle im Dezember oder Januar ein "parteiübergreifender Basis-Kongress" abgehalten werden. Als Schirmherr und Moderator kündigen die Organisatoren laut dem Bericht Franz Schönhuber an, Mitbegründer und früherer Vorsitzender der Republikaner.

Die DP stellte bis Anfang der 60er-Jahre Minister in der Bundesregierung und auch einen Ministerpräsidenten in Niedersachsen. Später ging der Großteil der Mitglieder zur CDU.

Die DSU wurde nach dem Mauerfall 1989 von christlich-konservativen Oppositionsgruppen gegründet, die CSU unterstützte sie dabei. Auch bei der DSU traten viele Mitglieder der CDU bei.

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