Internet in China:Gates: Zensur nur halb so schlimm

Microsoft-Gründer Bill Gates zufolge zensiert China das Internet nur "sehr begrenzt". Die Google-Politik gegenüber Peking versteht er nicht.

Microsoft-Gründer Bill Gates hat die Internetzensur in China heruntergespielt. Die Bemühungen des Regimes seien bislang "sehr begrenzt", sagte der Unternehmer am Montag in einem Interview des US-Senders ABC. "Es ist einfach, die Zensur zu umgehen. Deswegen halte ich es für wichtig, dass dort das Internet floriert."

Internet in China: Microsoft-Gründer Bill Gates tritt derzeit wieder öfter öffentlich in Erscheinung

Microsoft-Gründer Bill Gates tritt derzeit wieder öfter öffentlich in Erscheinung

(Foto: Foto: AP)

Die Machthaber in Peking haben ein riesiges Filtersystem errichtet, um unliebsame Inhalte im Netz zu blockieren - im Ausland ist es in Anspielung auf die Chinesische Mauer (Great Wall) als "Great Firewall" bekannt.

Gates kritisierte indirekt den Microsoft-Konkurrenten Google. Dieser hatte angekündigt, seine Suchmaschine in China künftig nicht mehr zu zensieren und gegebenenfalls einen Rückzug aus dem schnell wachsenden Markt in Kauf zu nehmen. "Man muss sich eben entscheiden: Wenn Sie irgendwo präsent sind, wollen Sie die Gesetzte des jeweiligen Landes beachten oder nicht? Wenn die Antwort 'nein' lautet, kann es sein, dass Sie letztendlich keine Geschäfte dort machen können."

Microsoft akzeptiert die Zensur-Forderungen der chinesischen Regierung. Vor einigen Tagen hatte Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärt, dass der Konzern Inhalte aus seiner Suchmaschine Bing lösche, wenn die Regierung sie für gesetzeswidrig halte.

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