Die Wiesn wird in diesem Jahr einen Tag länger dauern als sonst. Zum 200. Geburtstag des Oktoberfestes will ihm die Stadt am 4.Oktober einen zusätzlichen Feiermontag anhängen - vor allem, um die Münchner selber zu Spontanbesuchen auf die Theresienwiese zu locken: Denn am Jubiläumstag sollen die Bänke in den Bierzelten nicht durch Reservierungen belegt sein. Der Stadtrat soll in der kommenden Woche diese Feierverlängerung beschließen, für die sich der Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) eingesetzt hatte.
Wegen des Jubiläums hört die Wiesn diesmal nicht nur später auf, sie fängt auch einen Tag früher an - allerdings nur auf dem südlichen Teil der Theresienwiese, der ganz der Erinnerung an die Anfänge des Festes im Jahr 1810 gewidmet ist.
Hier beginnen die Feierlichkeiten bereits am 17. September mit einem Festzug und Pferderennen. Denn so hat die Kavallerie der bayerischen Nationalgarde vor 200 Jahren zur Feier der Hochzeit von Kronprinz Ludwig, des späteren Königs Ludwig I., die Tradition des Oktoberfestes begründet.
Das Gelände, auf dem sonst parallel zum Oktoberfest die Landwirtschaftsschau bayerische Agrarprodukte präsentiert, verwandelt sich daher in einen historischen Festplatz. Neben der Pferderennbahn lassen Stadt und Festverbände hier Zelte aufschlagen, die an die Frühzeit der Wiesn erinnern, zum Beispiel ein so genanntes Chapiteauzelt mit Velodrom, ein Tierzelt für Pferde- und andere Tierschauen und ein historisches Festzelt mit Tanzboden und Musikpodien.
Wer auf diesen historischen Teil der Festwiese will, wird vier Euro Eintritt bezahlen müssen. Damit sollen die rund 300.000 hier erwarteten Besucher ihren Teil dazu beitragen, die auf 3,8 Millionen Euro geschätzten Kosten der Historienfeier zu tragen. 1,5 Millionen Euro werden Wiesnwirte und Brauereien spenden. Für die knapp eine halbe Million Euro, die nach derzeitiger Finanzplanung noch nicht gedeckt sind, sucht die Stadt noch Sponsoren, will dafür notfalls aber mit Steuermitteln einstehen.