Eröffnung der "BMW-Welt":Erlebnispalast Autohaus

Mit einer Menge geladener Prominenz feiert das BMW-Auslieferungszentrum seine Eröffnung. Nach vier Jahren Bauzeit ist das Architekturkunstwerk im Münchner Norden nun fertig gestellt. Kunden dürfen künftig ihren Neuwagen aus dem Futurismus-Palast chauffieren.

Alfred Dürr

Nach einer Bauzeit von vier Jahren starten am heutigen Mittwoch mit einem Festakt die Eröffnungsfeierlichkeiten für eines der spektakulärsten Architekturprojekte in der Stadt. Rund 900 Gäste sind in die neue "BMW-Welt" eingeladen. Die Öffentlichkeit kann das Erlebnis- und Auslieferungszentrum des Autobauers am kommenden Wochenende besichtigen.

Zusammen mit rund 900 Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie zahlreichen Medienvertretern aus dem In- und Ausland werden Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein, Oberbürgermeister Christian Ude, BMW-Chef Norbert Reithofer und der Architekt des Gebäudes, Wolf D. Prix von Coop Himmelb(l)au, Wien, die Fertigstellung des imposanten Bauwerks mit der Hausanschrift "Am Olympiapark 1" feiern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die angefragt war, wird aus Termingründen nicht teilnehmen. Auch ohne sie ist der Aufwand für den Festakt enorm. Den ganzen Tag über sind Führungen vorgesehen. Im Zentrum des Bauwerks wurde eine eigene Tribüne für die Ehrengäste aufgebaut.

Neuwagen aus dem Prunkbau

Das Herzstück des Gebäudes ist eine Plattform, auf der in Zukunft die Kunden ihr neues Fahrzeug überreicht bekommen. Rund 45.000 Autos sollen jährlich auf diese Weise an die Abholer aus aller Welt gelangen. Heute gibt es auf dieser Bühne zur Feier des Tages Reden, Musik und szenische Darstellungen.

"Es wird etwas vom Himmel fallen und etwas vom Boden aufsteigen", sagt der Sprecher der BMW-Welt, Helmut Pöschl, und verrät keine Einzelheiten. Inszenierung ist jedenfalls das Hauptthema, das einem allgemeinen Trend folgt: Früher hat man sein neues Auto einfach abgeholt, in dieser neuen Welt wird genau dies zum Großereignis.

Das Unternehmen nutzt den Prachtbau, der inmitten des Ensembles von Verwaltungshochhaus, Museum und Werksgelände liegt, auch zur Modell-Präsentation und zur Selbstdarstellung des Konzerns. In dem Bauteil, der in Form eines Doppelkegels das architektonisch auffälligste Merkmal darstellt und der das markante Wahrzeichen der BMW-Welt ist, sind kulturelle Veranstaltungen geplant.

Puzzlebau aus Unikaten

2001 hatte das Wiener Architektenbüro um Wolf D. Prix den Wettbewerb gewonnen. Entworfen hat es ein Gebäude, das eine große Herausforderung für die Planer und Ingenieure war. Das bezieht sich auf die imposante Stahlkonstruktion oder auf die Fassadengestaltung. Jedes Element ist ein Unikat, das die Josef Gartner GmbH aus dem bayerischen Gundelfingen mit einer besonderen Heizungs- und Kühltechnik gefertigt hat.

Das neue Gebäude ist ein architektonischer Höhepunkt für die Stadt und das BMW-Areal. Und es löste dort eine ganze Reihe von Bauaktivitäten aus. Das Automuseum wird erweitert. Wiedereröffnung soll im Frühjahr 2008 sein. Das Verwaltungshochhaus, der "Vierzylinder" aus dem Jahr 1972, hat bereits eine umfassende Sanierungskur hinter sich.

Völlig neu gestaltet hat das Münchner Architekturbüro Hermann und Öttl den zwei Kilometer langen Besucherweg mit Brücken und Stegen durch die Werkshallen des Autobauers. Aus sicherer Distanz kann man erleben, wie funkensprühende Roboter die Karosserien schweißen.

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