Das Opel-Stammwerk in Rüsselsheim ist laut einem Zeitungsbericht am härtesten von den geplanten Stellenstreichungen des Mutterkonzerns General Motors (GM) betroffen.
Dort sollen nicht wie bisher angenommen 4000, sondern sogar bis zu 4500 Arbeitsplätze abgebaut werden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
30-Stunden-Woche
In der schwach ausgelasteten Produktion solle außerdem die derzeit geltende 30-Stunden-Woche beibehalten werden. In Rüsselsheim arbeiten in Entwicklung, Fertigung (Vectra, Signum) und Verwaltung rund 20.000 Beschäftigte.
Eine Sprecherin sagte, Opel kommentiere diesen Bericht ebenso wie andere Zeitungsberichte und Spekulationen nicht.
Der Gesamtbetriebsrat und das Management verhandeln seit Anfang der Woche über den Sanierungsplan. Die Arbeitnehmervertreter fordern, dass alle Standorte erhalten bleiben und betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden.
Abweichung möglich
Die Zahlen des Stellenabbaus können je nach Ergebnis der Gespräche von den bisherigen GM-Plänen abweichen, heißt es in Unternehmenskreisen.
Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer geht davon aus, dass ein deutlicher Lohnverzicht der Beschäftigten bis zu 5000 Jobs retten könnte. Das sagte Dudenhöffer der Bild- Zeitung.
Werbung verstärkt
Unterdessen verstärkt Opel die Werbung für das neue Modell Astra Caravan, das ab diesem Samstag bei den Händlern steht.
Erfahrungsgemäß würden 40 Prozent des Kompaktklasse-Wagen als Kombi gekauft, hieß es bei dem Unternehmen. Der Caravan ist um 600 Euro günstiger als sein Vorgängermodell und kostet mit 90-PS-Motor ab 15.995 Euro. Auf ein Sonderausstattungspaket mit Klimaanlage wird ein Preisvorteil von 1000 Euro gewährt.
Nachfrage gestiegen
Laut dem Verband Deutscher Opel-Händler ist die Nachfrage der Kunden trotz der negativen Schlagzeilen im Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum insgesamt gestiegen.
Der Mutterkonzern GM will bei seinen europäischen Töchtern Opel, Saab und Vauxhall bis zu 12.000 von 63.000 Jobs streichen, davon 10.000 in Deutschland.
Am Freitag wollte die Koordinierungskommission der IG Metall über den Stand der Verhandlungen beraten. Die offiziellen Gespräche sollen in der kommenden Woche fortgesetzt werden.