Autodynastie sichert sich Zukunft:PorschePiëch AG

Trotz des Einstiegs von Porsche bei VW sollen die beiden Konzerne organisatorisch getrennt bleiben. So sinnvoll das auch ist - Porsche-Patriarch Ferdinand Piëch wird seinen Einfluss auf VW dennoch ausdehnen.

Michael Kuntz

Große Zusammenschlüsse in der Automobilindustrie führen nicht zwangsläufig zu großen Erfolgen. Das hat sich bei BMW und Rover gezeigt, bei General Motors und Fiat, zuletzt bei der einstigen Welt AG DaimlerChrysler - von Herbst an wieder Daimler und Chrysler.

Trotz aller Nähe: VW und Porsche bleiben organisatorisch getrennt. (Foto: Foto: AP)

Solch ein Debakel soll Porsche und Volkswagen erspart bleiben. Bisher ist der Einstieg der kleinen Stuttgarter Sportwagenfirma Porsche beim - gemessen am Umsatz - fünfzehnmal größeren europäischen Marktführer Volkswagen eine Erfolgsgeschichte.

Damit das so bleibt, will Porsche-Chef Wendelin Wiedeking beide Unternehmen organisatorisch nicht verflechten - noch nicht jedenfalls.

Unterschiede sind zu groß

Zu groß sind die Unterschiede, nicht nur bei der Größe, sondern auch bei der Profitabilität. Hier gibt es für Wiedeking einiges zu tun - bei Volkswagen.

Die jetzt bei der außerordentlichen Hauptversammlung in Stuttgart beschlossene Holding ordnet das Eigentum der Familien Porsche und Piëch.

Die Holding bietet vermutlich die weitreichendste Möglichkeit, wie der 30,9 Prozent-Aktionär von VW seinen Anteil nutzen kann. Nach der Gründung von Familienstiftungen in Österreich ist dies der zweite Schritt, mit dem die 60 Personen starke Autodynastie ihre Zukunft sichern möchte.

Porsche bleibt Porsche, VW bleibt VW

Porsche wird mit dieser Konstruktion Porsche bleiben, sagt Wiedeking. Und Volkswagen bleibt Volkswagen, der Konzern soll als Gruppe der Marken VW, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Lamborghini und Bugatti wahrgenommen werden.

Das stimmt und stimmt wieder nicht. Denn letztlich sind die Beschlüsse der Aktionäre von Porsche ein weiterer Schritt zu einem Familienkonzern Porsche und Piëch. Zum Schluss wird alles eins, es entsteht ein Automobil-Konglomerat wie allenfalls Toyota.

© SZ vom 27.06.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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