Skifahren in der Schweiz:Skigebiet Aletsch - Jungfrau - Bietschhorn

Die Region Jungfrau - Aletsch - Bietschhorn wurde als erstes Gebiet im Alpenraum von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt. Der Höhepunkt wartet hinter der Bergkette: der 23 Kilometer lange Aletschgletscher.

Von Stefan Herbke

Früher war die Bettmeralp eine karge Alm, heute gibt es hier alles, was den Winterurlaub angenehm und komfortabel macht, vom Sportgeschäft über Bank, Apotheke, Bäckerei und Metzger bis hin zu Restaurants, Kaffees und einem Sportcenter.

wintermärchen

Ein Wintermärchen

(Foto: Foto: Herbke)

Die Hotels und Mietwohnungen wurden alle im Chaletstil erbaut, sind höchstens drei Etagen hoch und passen sich gut in die Arven- und Lärchenwälder ein. Geblieben ist die autofreie Lage, hinauf geht es von Betten im Rhônetal bequem mit der Seilbahn.

Praktisch: Die Talstation liegt gleich neben dem Bahnhof. Während die Bettmeralp das Bild eines geschlossenen Ortes macht, zeigt sich die benachbarte Riederalp mit ihren etwas groß geratenen Apartmenthäusern eher zerstreut. Die ebenfalls autofreie Siedlung liegt am westlichen Rand der Sonnenterrasse und ist von Mörel mit zwei Seilbahnen zu erreichen. Den östlichen Eckpunkt bildet die Fiescheralp, wobei hier nur eine Handvoll Häuser stehen. Der Großteil der Urlauber übernachtet unten im Tal in Fiesch.

Ein Wintermärchen

Die autofreien Sonnenterrassen der Rieder-, Bettmeralp und Fiescheralp sind ein Winterparadies wie aus dem Bilderbuch. Alles ist unter einer mächtigen Schneedecke begraben, meterdicke Schneehauben wölben sich über den Dächern der Häuser und auf den Ästen der Bäume, die Wege teilen sich Skifahrer und Fußgänger, in den Kinderwägen auf Kufen sind dick eingepackte Kinder verstaut, und kein Auto weit und breit stört die Ruhe.

Lediglich Raupenfahrzeuge sind unterwegs, die den Gepäcktransport von der Bergstation zu den Hotels und Chalets organisieren. Auf den sonnenüberfluteten Almplateaus ist der Winter zuhause, der Skitag beginnt und endet direkt vor der Haus- oder Hoteltüre.

Traumhafte Ausblicke

Rieder-, Bettmeralp und Fiescheralp liegen auf traumhaften Aussichtsbalkonen mit freiem Blick nach Süden zu den Walliser Viertausendern, im Schutz der Bergkette Hohfluh - Moosfluh - Bettmerhorn - Eggishorn, die mit einem Netz an Liften und Bahnen überzogen ist und so eine abwechslungsreiche Skischaukel eröffnet. Der Höhepunkt wartet allerdings hinter der Bergkette: der Aletschgletscher.

Unesco-Weltnaturerbe

Am 13. Dezember 2001 wurde die Region Jungfrau - Aletsch - Bietschhorn von der Unesco als erstes Gebiet im Alpenraum zum Weltnaturerbe erklärt. Der 23 Kilometer lange Aletschgletscher, dessen Eisdicke am Konkordiaplatz stolze 900 Meter misst und der sich mit einer Geschwindigkeit von gut 180 Metern im Jahr talwärts schiebt, bildet dabei das Herzstück des 540 Quadratkilometer großen Schutzgebietes in den Kantonen Bern und Wallis, das fast zur Hälfte von Gletschern bedeckt wird.

Mehr über die Naturwunder des Aletschgletschers erfährt man im Pro Natura Zentrum Aletsch in der Villa Cassel auf der Riederfurka (mittwochs von 14.00 - 16.00 Uhr geöffnet, www.weltnaturerbe.ch).

Pisten für Einsteiger und Könner

Den schönsten Blick auf den Aletschgletscher bietet das Eggishorn, das auch für Skifahrer und Snowboarder die erste Adresse in der Aletschregion ist. Die sportlichen Hänge hinunter zur Fiescheralp sind ein Gedicht und bieten viel Abwechslung. Kein Wunder, dass sich hier die ambitionierten Wintersportler versammeln, während Einsteiger eher unter Bettmerhorn und Hohfluh glücklich werden.

Für die ersten Schwünge bieten sich die sanften Skiwiesen neben der Schönbiel- und Wurzenbord-Sesselbahn an, ebenso wie die Panoramaabfahrt von der Moosfluh, die ihrem Namen durchaus gerecht wird und immer wieder fantastische Blicke zum Aletschgletscher ermöglicht. Zusammen bilden die Rieder-, Bettmer- und Fiescheralp eine kleine Skischaukel, allerdings mit vielen flachen Verbindungswegen.

Die exklusive, schneesichere Lage hoch über dem Tal hat ihren Preis. Nicht zuletzt, weil alles für den täglichen Bedarf mühsam mit der Seilbahn herauf transportiert werden muss, eine Zufahrtsstraße gibt es nicht. Wer im Skigebiet wohnt, muss zusätzlich den Gepäcktransport zahlen, wer im Tal wohnt, der muss deutlich mehr für den Skipass zahlen. Zusätzlich fällt noch eine hohe Parkplatzgebühr an.

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