Die Polizei hat den mutmaßlichen Mörder einer Taxifahrerin festgenommen, die vergangene Woche am Bodensee erstochen wurde. Spezialkräfte überraschten den 28-Jährigen am späten Sonntagabend in einer Gartenlaube in Brandenburg, teilten die Polizei im baden-württembergischen Friedrichshafen und die Staatsanwaltschaft Konstanz mit.
"Er war völlig überrascht und ließ sich widerstandslos festnehmen", sagte ein Polizeisprecher in Friederichhafen. Wie der Mann vom Bodensee nach Brandenburg gelangte, ist bislang unklar.
Zielfahnder hatten die Spur des als sehr gefährlich eingestuften, aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Mannes nach entsprechenden Hinweisen aus seinem Umfeld aufgenommen - Bekannte des Mannes hatten der Polizei den entscheidenden Tipp gegeben. Weitere Einzelheiten und den genauen Ort der Festnahme wollte die Polizei zunächst nicht mitteilen.
Der 28-Jährige soll am vergangenen Mittwoch in Hagnau am nördlichen Bodenseeufer eine 32 Jahre alte Taxifahrerin erstochen haben. Die Leiche der 32-Jährigen wurde auf einem Parkplatz in Hagnau in ihrem Wagen gefunden, die Tatwaffe - ein Messer - lag im Auto. Die Frau hatte Stich- und Schnittverletzungen am Hals.
Außerdem wird dem 28-Jährigen vorgeworfen, am Tag zuvor in Singen nordöstlich des Bodensees eine 44-jährige Taxifahrerin entführt, schwer verletzt und vergewaltigt zu haben. Seitdem war bei den Menschen am Bodensee die Angst vor einem erneuten Zuschlagen des Täters umgegangen.
Seit Sonntagnachmittag hatte die Polizei bundesweit mit Haftbefehl nach dem Verdächtigen gesucht. Zuvor war es den Ermittlern gelungen, ihn zu identifizieren.
Spuren an den Tatorten konnten dem 28-Jährigen zugeordnet werden. Der 1,80 Meter große Mann war bereits seit drei Jahren wegen verschiedener Eigentumsdelikte im Kreis Konstanz zur Fahndung ausgeschrieben. Deshalb gab es auch gute Fahndungsfotos von dem mutmaßlichen Mörder und Vergewaltiger. Der Festgenommene soll am Vormittag der Sonderkommission "Taxi" in Friedrichshafen übergeben werden.